Cornet
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Cornet
Cornet,
Julius, Opernsänger (Tenor) und Theaterunternehmer, geb. 1793 zu Santa Candida in Welsch-Tirol, ward erst zum geistlichen Stand bestimmt, erwählte aber später die Jurisprudenz zum Berufsstudium. In Wien [* 2] erregte er durch seine musikalische Begabung die Aufmerksamkeit Salieris, der ihn unterrichtete und später veranlaßte, nach Italien [* 3] zu gehen. Nach Deutschland [* 4] zurückgekehrt, betrat er die Bühne und wurde der Liebling des Publikums zunächst in Graz, [* 5] dann in Braunschweig [* 6] und Hamburg. [* 7] In Paris [* 8] studierte er bei Auber den Masaniello in der »Stummen von Portici«, welche Oper er auch ins Deutsche [* 9] übersetzte.
Seine Erfolge in dieser
Partie machten seinen
Namen in den weitesten
Kreisen bekannt. Ende der 30er Jahre
übernahm er das
Hamburger Stadttheater in
Gemeinschaft mit Mühling. Als der große
Brand von 1842 die
Direktoren zwang, die
Pacht mit großen Verlusten aufzugeben, zog sich Cornet
ganz von der
Bühne zurück, folgte aber später einem
Ruf nach
Wien, um
die
Direktion des kaiserlichen Operntheaters zu übernehmen. Seine Erfolge waren auch hier bedeutend;
aber die Rücksichtslosigkeit seines Auftretens nötigte ihn schließlich, seine Entlassung zu nehmen. 1857 als
Direktor des
im
Bau begriffenen Viktoriatheaters zu
Berlin
[* 10] engagiert, starb er noch vor Vollendung desselben Cornet
hatte auch als
Schriftsteller
Verdienste; sein Werk »Die
Oper in
Deutschland« (Hamb. 1849) ist in musikalischer, dramaturgischer
und administrativer Hinsicht sehr lehrreich.