Cornelĭus,
Peter, Neffe des vorigen,
Komponist und Dichter, geb. zu Mainz,
[* 2] studierte
Musik unter Dehn in
Berlin
[* 3] und ging 1853 nach
Weimar.
[* 4] Hier schrieb er neben andern Werken die komische
Oper «Der
Barbier von
Bagdad» (1859), lebte 1860 - 64 in
Wien
[* 5] und wurde dann nach
München
[* 6] als Professor der
Harmonielehre an der königl.
Musikschule
berufen. Er starb in Mainz. Cornelius
hat sich als ein
Komponist von Gemütstiefe und ernstem künstlerischem Streben
gezeigt. Besonders wertvoll sind seine allerdings wenig gesanglichen
Kompositionen für gemischten und
für Männerchor: «Trauerchöre für Männerstimmen»
(Op. 9),
«Chorgesänge» (Op. 11),
«Vier ital. Chorlieder»
(Op. 20) u. a.
Unter seinen sinnigen Liedern für 1
Stimme mit
Begleitung haben namentlich die «Weihnachtslieder»
(Op. 8) große
Verbreitung
gefunden. Eine zweite
Oper, «Der Cid», erschien
Weimar 1865; «Gunlöd»
(Text nach der «Edda») wurde von
Hofpaur, nach diesem von Lassen vollendet und in dessen Bearbeitung 1892 in
Straßburg
[* 7] aufgeführt. Als lyrischer Dichter
veröffentlichte Cornelius
außer einer Verdeutschung der
Sonette von Mickiewicz (Lpz. 1868): «Ein Sonettenkranz
für Frau Rosa von
Milde» (Weim. 1859) und «Lieder»
(Pest 1861), die von einer wahren, ungekünstelten
Empfindung zeugen (gesammelt, hg. und eingeleitet von Ad.
Stern, Lpz. 1890). -
Vgl. Kretzschmar,
P. Cornelius
(ebd. 1880);
Sandberger, Leben und Wirken des Dichtermusikers
P. Cornelius
(ebd. 1887);
A. Lesimple,
P. Cornelius
, der Schöpfer des
«Barbier von
Bagdad»
(Dresd. 1890).