Arcangelo, Violinspieler und
Komponist, geboren im
Februar 1653 zu Fusignano unweit
Bologna, bildete sich in der
Komposition zu
Rom
[* 3] unter Leitung des päpstlichen
Sängers Matteo Simonelli und im Violinspiel mutmaßlich unter Bassani aus.
Er soll 1672 in
Paris,
[* 4] später, nachdem er durch
LullysEifersucht von dort vertrieben, inDeutschland
[* 5] gewesen
sein, war aber jedenfalls 1681 wieder in
Italien,
[* 6] wo er sich in
Rom dauernd niederließ und sich binnen kurzem als
Virtuose
wie als
Komponist einen weitverbreiteten
Ruhm erwarb, so daß er in
Italien als »vero Orfeo di nostri tempi« gefeiert und in
Deutschland (von
Mattheson) als der
»Fürst aller Tonkünstler« bezeichnet wurde.
Namentlich waren es die
Schönheit seines
Tons und der ausdrucksvolle
Vortrag, wodurch er allgemeine Bewunderung erregte, während
in der Überwindung technischer Schwierigkeiten andre ihn übertrafen.
Sein besonderer
Gönner war der
Kardinal Ottoboni, der
ihn als
Dirigent seiner
Kapelle anstellte und ihm eine
Wohnung in seinem
Palast einräumte. Corelli starb Seine
Werke bestehen in zahlreichen
Sonaten für
Violine, meist zu drei
Stimmen (zwei
Violinen und
Baß), sowie in
Konzerten (Concerti
grossi), und gleichwie seine
Technik die Grundlage zur weitern
Entwickelung des Violinspiels geworden ist, so hat er nicht
minder für die
Entwickelung der Instrumentalformen epochemachend gewirkt, indem seine
Sonaten den Übergang
von der ältern
Suiten- zur modernen Sonatenform bilden. Auch an Tiefe und Gediegenheit des
Inhalts stehen seine
Kompositionen
weit über denen seiner Zeit. Eine Auswahl seiner
Sonaten (12
Sonate di camera und 12
Sonate di chiesa) hat neuerdings
Joachim
herausgegeben.
daselbst, wo er sich an Professor Guerra anschloß, und erhielt 1878 die erste Auszeichnung in Gestalt eines Ehrendiploms.
Seitdem malte er vorzugsweise Genrebilder aus dem modernen italienischen Volksleben in Öl und Aquarell, welche durch Lebendigkeit
der Darstellung, virtuose Behandlung des Kolorits und Energie der Charakteristik ausgezeichnet sind. Seine Hauptwerke sind:
die Wäscherinnen in den Abruzzen, die Vorbereitungen zur Profession, die Heimkehr vom Land (in der Brera zu Mailand),
[* 8] vom Gewitter
überraschte Bauern im Gebirge, die Hexe, die arme Maria, ein Aquarell, welches ihm die große goldene Medaille der Berliner
[* 9] Jubiläumsausstellung
von 1886 einbrachte, und der in einem brennenden Schloß gefangene Hugenott (Aquarell).
Arcangelo, ital. Violinspieler und Komponist, der Vater des Violinspiels genannt, geb. im Febr. 1653 zu Fusignano
(Kirchenstaat), machte in Rom seine ersten musikalischen Studien. 1672 scheint er in Paris gewesen und dann nach Deutschland
gegangen zu sein, wo er u. a. auch den hannov. Hof
[* 11] besuchte und eine Zeit lang beim Kurfürsten von Bayern
[* 12] in Diensten stand. 1681 wieder in Rom, fand er in dem Kardinal Ottoboni einen eifrigen Beschützer, der ihn zum Dirigenten
seiner Hauskapelle machte. In dieser Stellung blieb er bis zu seinem erfolgten Tod. Um die Vervollkommnung des Violinspiels
hat sich Corelli die größten Verdienste erworben, sowohl durch Unterweisung wie durch Kompositionen. Als
Op. 1‒4 publizierte er 48 Sonaten für zwei Violinen, Violoncell und Klavier- oder Orgelbaß (neu hg. durch Joachim, Bd. 1 von
C.s Werken, Lpz. 1869), darauf als Op. 5 die gleichberühmten Violinsoli mit Klavier und als Op. 6 die 12 schönen Instrumentalkonzerte
(Concerti grossi), die diese Gattung begründeten.