Cordyceps
Fr., Pilzgattung aus der Unterordnung der Pyrenomyceten und der Ordnung der Askomyceten, auf Insektenleichen wachsend, aus denen die ziemlich großen, gestielten, keulenförmigen, fleischigen und meist gelb gefärbten Fruchtkörper hervorkommen, in deren keulenförmigen Teil die zahlreichen kleinen Perithecien mit nach außen sehender Mündung eingesenkt sind. Cordyceps militaris Link, mit orangefarbener, bis 5 cm hoher Keule, in Wäldern auf toten Raupen und Schmetterlingspuppen. Die in den Sporenschläuchen enthaltenen fadenförmigen Sporen werden zur Reifezeit aus den Perithecienmündungen ausgestoßen. Auf feuchter Unterlage entwickeln sich aus den Keimschläuchen der Sporen quirlig verzweigte Fruchthyphen, welche Reihen von runden Konidien abschnüren; letztere lassen, auf den Körper gesunder Insekten gebracht, ihre Keimschläuche in denselben eindringen; diese entwickeln dort cylindrische Konidien, die sich im Blute des Tiers lebhaft vermehren und dadurch Erkrankung und zuletzt den Tod desselben verursachen. Auf den Leichen bildet der Pilz zunächst aus den Cylinderkonidien wiederum konidientragende Hyphen, als zweite Fruchtform erscheinen die früher als Isaria betriebenen Konidienträger, die senkrecht sich erhebende, bis 4 cm hohe, verzweigte Hyphenbüschel mit keuligen Enden darstellen; in einzelnen Fällen treten auch die charakteristischen Perithecienträger von aus der Leiche des Insekts hervor. Es springt hiernach die Analogie des Pilzes mit der nur in der Konidienform bekannten Botrytis Bassiana in die Augen, welche die Ursache der Muscardine genannten Krankheit der Seidenraupen ist, und es gewinnt die Vermutung Raum, daß auch von diesem Pilz eine dem Cordyceps gleiche oder ähnliche perithecientragende Fruktifikationsform existiert.