Die Stadt soll von den Phönikern gegründet und von ihnen Karta
Tuba
[* 11] (»große Stadt«) genannt worden sein. Bei den
Römern
hieß sie Corduba (in Hispania Baetica am
Bätis gelegen) und war als blühende
Kolonie derselben
(Colonia Patricia) neben
Gades
(Cadiz)
[* 12] die wichtigste Handelsstadt von ganz
Hispanien. Sie war zugleich Sitz eines Prätors und Obergerichtshofs
und hatte das
Münzrecht.
VonCordova hatte auch das Cordubense aes seinen
Namen, eine Erzmischung, die von hier in
Menge nach
Rom
[* 13] geliefert wurde. Von König
Leovigild 571 erobert, ward Cordova Sitz eines westgotischen
Bischofs; 711 ward
es von dem
MaurenTarik,
MusasFeldherrn, in
Besitz genommen. Nachdem darauf
Abd ur Rahmân I., der 755 das Kalifat von Cordova gründete,
die Stadt zu seiner
Residenz erwählt hatte, schwang sie sich bald zur blühendsten und wichtigsten Stadt der
Halbinsel empor.
Ihre Glanzzeit fällt in das 10. Jahrh., unter
Abd ur Rahmân III., Hakem II. und
Almansor.
(Cordoba),
[* 21] 1) Binnenprovinz der
Argentinischen Republik, 143,912 qkm (2613,6 QM.) groß.
Der größte Teil des Gebiets wird von
den
Pampas eingenommen, den kleinern bedeckt die
Sierra de Cordova. Die
Bewässerung ist spärlich,
das
Klima
[* 22] sehr gesund, doch viel trockner als in den östlicher liegenden
Provinzen; der
Landbau fordert
bereits künstliche
Bewässerung. Die Zahl der Einwohner betrug 1882: 320,000; sie leben überwiegend von der
Viehzucht
[* 23] (1884:
1,542,000
Rinder,
[* 24] 270,000
Pferde,
[* 25] 1,850,000
Schafe,
[* 26] 295,000
Ziegen, 10,000
Schweine)
[* 27] und treiben
Landbau vorzugsweise nur im
Gebirge,
hier auch etwas
Bergbau (auf
Kupfer
[* 28] und
Silber). Nicht unbedeutend ist der
Handel, besonders der Transithandel
zwischen den beiden
KüstenAmerikas, für welchen die Stadt Cordova ein Hauptstapelplatz geworden ist. - Die Hauptstadt Cordova liegt 416 m ü. M.
im
Thal
[* 29] des
Rio
[* 30] Primero, hat sich seit
Eröffnung der
Eisenbahn sehr gehoben und zählt (1882) 60,000 Einw. Neben einer
im maurischen
Geschmack erbauten
Kathedrale hat die Stadt noch 10 andre
Kirchen, unter ihnen die Jesuitenkirche
mit merkwürdiger
Decke, ein altes Dominikanerkloster, ein schönes Stadthaus, eine großartige Badeanstalt
[* 31] und ein Waisenhaus.
Cordova ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
2) (Cordoba), Stadt im mexikan.
StaatVeracruz, liegt an der
Eisenbahn von
Veracruz nach
Mexiko,
[* 34] in lieblicher, ungemein fruchtbarer
Gegend 928 m ü. M. Früher eine der reichsten
Städte des
Landes, geriet sie nach der
Revolution in
Verfall, hat sich aber in
jüngerer Zeit sehr gehoben, so daß sie 1880 wieder 11,302 Einw. zählte.
In der Umgegend reiche Kaffeeplantagen.
Der eigentliche
Zweck wurde durch eine kurze Expedition gegen die
Türken versteckt; 1501 aber wandte sich Cordova nach Süditalien,
[* 38] unterwarf dasselbe und schloß
Tarent ein, welches kapitulierte.Bald aber entstand über die
Teilung des eroberten
Neapel Streit zwischen den
Franzosen und Spaniern. Eine Zeitlang wurde der
Krieg wie ein ritterliches
Turnier
um
Barletta geführt, wohin sich Cordova begeben hatte; im
Januar 1503 aber wurde der
Herzog von
Nemours, der die
Franzosen befehligte,
zu einem verlustvollen
Rückzug genötigt und bei
Cerignola völlig geschlagen, wobei er selber
fiel. Cordova hielt einen glänzenden Einzug in
Neapel, und das ganze
Königreich außer
Gaeta erkannte die spanische Herrschaft
an. Der
Krieg nahm dann im
Herbst 1503 seinen Fortgang am
Garigliano, bis Cordova im
Dezember 1503 das französische
¶
mehr
Heer zersprengte und Gaeta zur Ergebung zwang. Cordova wurde nun zum Vizekönig ernannt, erregte aber durch die große Beliebtheit,
die er mittels kluger und umsichtiger Verwaltung gewann, die Eifersucht des KönigsFerdinand, der ihn 1506 unter äußern Auszeichnungen
nach Spanien zurückrief, wo er vom Hof
[* 40] zurückgezogen lebte und starb. Er war der Begründer
der militärischen GrößeSpaniens.
Vgl. »Cronica del grancapitano Gonsalvo Hernandez de Cordova« (Sevilla 1582);
3) DonLuisFernandez de, span. General, geb. 1799 zu Cadiz, erklärte sich als Offizier 1820 entschieden gegen
die Proklamierung der Konstitution von 1812 und bereitete mit dem König den Aufstand der Garden vor, mußte aber
nach Paris
[* 44] fliehen. Er diente sodann in der Glaubensarmee unter Quesada in Navarra und später im Korps des Herzogs von Angoulême.
Er mißbilligte jedoch die Reaktionsmaßregeln der Regierungsjunta von Oyarzun und bewirkte durch Martignac
deren Auflösung.
Dieser Stelle war er aber nicht gewachsen und mußte daher seine Entlassung nehmen. Nach der Revolution von La Granja und der
Herstellung der Konstitution von 1812 ging er nach Frankreich; doch beschwor er die Konstitution und beobachtete
von Paris aus die Vorgänge in Spanien. Als er bei der Ministerkrisis im Dezember 1836 übergangen wurde, versuchte er, sich
den Exaltados anzuschließen; aber seine Bewerbungen um die Volksgunst blieben fruchtlos, und als er endlich von Pamplona
zum Abgeordneten bei den Cortes ernannt worden, raubte ihm sein schwankendes Benehmen vollends alles Vertrauen. Er stellte
sich im November 1838 mit Narvaez an die Spitze einer Bewegung in Sevilla, mußte als Nebenbuhler Esparteros die Flucht ergreifen
und starb in Lissabon.