Coquillas
,
s. Attalea.
Coquillas
54 Wörter, 392 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Coquillas,
s. Attalea.
Coquillas
oder Lissaboner Kokosnüsse sind die harten Fruchtschalen einer brasilianischen Palme, Attalea funifera, welche denen der eigentlichen Kokosnüsse in Gestalt ähnlich, aber weit kleiner und sehr dick sind.
Sie dienen wie jene zu kleinen Drechsler- und Schnitzarbeiten. - Zollfrei. Die aus den Schalen gefertigten Waren sind der Tarifposition 13 g zuzuweisen.
Humb. et Bonpl., Gattung aus der Familie der Palmen, [* 3] mittelhohe oder niedrige Bäume mit dicken, unregelmäßig geringelten Stämmen, großen, gefiederten Blättern, gelben Blüten und eiförmigen oder elliptischen Früchten mit holzig-faseriger Rinde und gewöhnlich drei eßbaren Samen. [* 4] Sie finden sich in Südamerika [* 5] vom La Plata bis Honduras, [* 6] am häufigsten aber im Gebiet des Amazonenstroms.
Attalea funifera Mart. (Piassabe, Chiquichiqui, s. Tafel »Spinnfaserpflanzen«) [* 7] wird 6-9 m hoch mit 6 m langen Blättern und liefert eine sehr geschätzte, über 1 m lange, grobe, schwarze Faser (Piassava-, Piassabe-, Monkeygras), welche sich von der verbreiterten Basis der Blattstiele ablöst und zu leichten, äußerst dauerhaften Tauen, Matten, Bürsten und Besen verarbeitet wird. Die sehr harten, 8-10 cm langen, schwarz und hellbraun gefleckten Nüsse kommen als Coquillas, kleine oder Lissaboner Kokosnüsse in den Handel und werden zu Drechslerarbeiten benutzt.
Attalea Cohune Mart., die nördlichste Art der Gattung, in Honduras, wird etwa 12 m hoch, liefert aus dem Stamm Palmwein; die Blätter dienen als Dachstroh und spielen eine wichtige Rolle in den religiösen Zeremonien am Palmsonntag. Aus den Nüssen gewinnt man ein dem besten Kokosöl sehr ähnliches Fett. Andre Arten liefern genießbare Früchte.