Cook
(Mount Cook, spr. maunt kuck), höchster Berg der südlichen Alpen auf der Südinsel der Neuseelandgruppe, unter 43° 36' südl. Br. und 170° 12' östl. L. v. Gr., 4023 m hoch, mit ewigem Schnee und Eis und zahlreichen Gletschern. Er wurde zuerst 1882 von dem Engländer Green mit zwei Tiroler Führern erklommen.
Cook
(spr. kuck), 1) James, berühmter Weltumsegler, geb. 27. Okt. 1728 zu Marton in Yorkshire. Von seinem Vater, einem unbemittelten Landmann, in seinem 13. Jahr einem Kaufmann zu Staiths zur Lehre übergeben, verließ er denselben bald wieder und diente auf einem Kohlenschiff sieben Jahre. Er machte hierauf mehrere größere Seereisen, nahm 1759 auf der Flotte Dienste und wurde Unterleutnant auf dem zur Belagerung von Quebec bestimmten Mercury. Hier machte er im Angesicht der Franzosen wichtige Tiefenmessungen des St. Lorenzstroms, die später durch eine Karte veröffentlicht wurden. Im Herbst 1762 entwarf er von dem Hafen von Placentia in Neufundland einen so gelungenen Plan, daß er im Frühling des folgenden Jahrs nach Neufundland gesendet wurde, um auch die Küsten dieser Insel aufzunehmen, von denen er acht Blätter Spezialkarten herausgab. Lord Hawke ernannte Cook 1768 zum Leutnant und Befehlshaber des Schiffs, das zur Beobachtung des 1769 erwarteten Durchgangs der Venus vor der Sonnenscheibe nach der Insel Tahiti gesendet wurde. Als Astronom begleitete ihn Green, als Botaniker Joseph Banks und Solander. Am 26. Aug. 1768 ging das Schiff in Plymouth unter Segel, steuerte um das Kap Horn und erreichte 10. April 1769 Tahiti, wo 3. Juni der Venusdurchgang bei günstigem Wetter beobachtet und dadurch die Elemente gewonnen wurden, welche bis vor wenigen Jahren noch zur Berechnung der Sonnenferne gedient haben. Nach Erledigung dieses Auftrags und genauer Aufnahme der umliegenden Inseln, welchen er zu Ehren der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu London den Namen der Gesellschaftsinseln gab, ging Cook nach Süden, entdeckte 13. Aug. 1769 Rurutu (Oteroah), das erste Inselchen der kleinen Tubuaigruppe, und drang bis 40° 22' südl. Br. (1. Sept.) vor. Darauf steuerte er auf Neuseeland zu, welches seit Abel Tasmans Zeit als der Rand des unbekannten Australlandes betrachtet wurde. Diese Ansicht beseitigte Cook durch vollständige Umschiffung beider Teile dieser Doppelinsel, von der er gleichfalls eine in den Hauptzügen korrekte Karte lieferte. Von Neuseeland aus erreichte Cook 19. April 1770 die australische Ostküste unter 37° 58' südl. Br. und fand, an derselben nordwärts segelnd, 28. April den Einschnitt, dem er nach der Fülle hier gefundener neuer Pflanzen den Namen Botanybai gab, sah und benannte Port Jackson und verfolgte darauf, sich zwischen der Küste und dem Großen Barrierriff haltend, einen nördlichen Kurs, bis ihn ein an diesem gefährlichen Riff erhaltenes Leck nötigte, 17. Juni zur Ausbesserung desselben in die Mündung eines Flusses einzulaufen, der von seinem Schiff Endeavour den Namen empfing. Cook segelte sodann durch eine Passage des Riffs in den offenen Ozean, passierte im August den südlichen, nun Endeavourstraße genannten Teil der Torresstraße und beseitigte damit alle noch bestehenden Zweifel an der Trennung des Australkontinents und Neuguineas. Er setzte seine Fahrt darauf nach Batavia fort und kehrte 11. Juni 1771 um das Kap der Guten Hoffnung in die Heimat zurück. Hier rüstete er sich sofort zu einer zweiten Reise, die er bereits 17. Juli 1772 antrat. Man übertrug ihm den Befehl über die Resolution, die er selbst, und die Adventure, welche Fourneaux führte. Als wissenschaftliche Beobachter begleiteten ihn die beiden Deutschen Johann Reinhold Forster und Georg Forster. Cook beschloß auf dieser Reise zum erstenmal, von W. nach O. und gegen die Passate um die Erde zu segeln. Es sollte dabei entschieden werden, ob sich auf der südlichen Halbkugel außer Australien noch ein andrer Weltteil befinde oder nicht. Von der Kapstadt aus segelnd, überschritt Cook 17. Jan. 1773 den südlichen Polarkreis, gelangte bis 67° 5' südl. Br. und bewies, daß der vermutete südliche Kontinent nicht vorhanden sei. Nach kurzer Rast auf Neuseeland begann er (26. Nov. 1773) seine zweite Polarfahrt, wobei er die größte Polhöhe von 71° 10' unter 106° 54' westl. L. v. Gr. erreichte. Auf seiner Heimfahrt nach Europa, die er 10. Nov. 1774 von Neuseeland in östlicher Richtung antrat, entdeckte er 31. Jan. 1775 im südlichsten Atlantischen Ozean unter 59° 13' südl. Br. die rauhe Sandwichgruppe und traf 30. Juli 1775 wieder in England ein. Cooks Fahrt war eine große seemännische That, denn seit Abel Tasman hatte sich kein Fahrzeug in größern Küstenabständen dem 50. Breitengrad zu nähern gewagt, und seit jener Zeit erst durchziehen europäische Segel die südaustralischen Meere. Der König erhob ihn zum wirklichen Schiffskapitän und gab ihm eine Stelle am Hospital zu Greenwich; die Royal Society ernannte ihn zu ihrem Mitglied. Als eine Parlamentsakte demjenigen, der eine Durchfahrt aus dem Atlantischen Meer in den Großen Ozean finden würde, eine Belohnung von 20,000 Pfd. Sterl. versprach, erbot sich Cook, Chef der Expedition zu werden. Zwei Schiffe, die Resolution unter Cook und die Discovery unter Clerke, verließen 12. Juli 1776 den Hafen von Plymouth, gingen über das Kap der Guten Hoffnung, Kerguelenland, Tasmania, Neuseeland nach Tahiti und kamen, nachdem eine Reihe kleinerer Inseln entdeckt war, im Januar 1778 zu einem Archipel, den Cook »Sandwichinseln« nannte. Er schob aber dessen nähere Untersuchung auf und erreichte 7. März die Küste von Nordamerika unter 44° 30', von der man keineswegs vermutet hatte, daß sie sich so weit nach NW. erstrecke. Er verfolgte dieselbe nach N., durchfuhr die Beringsstraße und kehrte, von Eismassen am weitern Vordringen gehindert, nach Unalaschka und von da nach den Sandwichinseln zurück. Am 17. Jan. 1779 warf er in der Karakakuabai auf Hawai Anker und trat mit den Eingebornen in den freundschaftlichsten Verkehr, geriet dann aber wegen eines ihm entwendeten Boots mit ihnen in einen Streit, der nicht ohne Verschulden seiner Leute zu einem Kampfe führte, in welchem Cook mit einigen Matrosen getötet wurde (14. Febr. 1779). Seine erst nach längern Verhandlungen von den Eingebornen zurückgegebenen Gebeine wurden in der Bai feierlich bestattet. Den Oberbefehl der Expedition übernahm Clerke und nach dessen Tod Gore. Cook steht als Seefahrer ebenbürtig neben Kolumbus, Magelhaens und Tasman da. Seine Fahrten entschieden die uralte Streitfrage zwischen der Homerischen und Hipparchischen Schule, ob die trockne Erdoberfläche der nassen räumlich überlegen sei, zu gunsten der letztern. Das Journal von Cooks erster Reise gab Hawkesworth (1773) heraus; Suard besorgte eine französische Übersetzung (1774) und J. F. ^[Johann Friedrich] Schiller eine deutsche (1775). Die Beschreibung der zweiten Reise veröffentlichte Cook selbst unter dem Titel: »A voyage towards the south pole and round the world, performed in His Majesty's ships the Resolution and Adventure, in the years 1772, 1773, 1774 and 1775« (1777, 3. Ausg. 1779; franz. von Suard). Eine Ergänzung dazu ist »A voyage round the world etc. by George Forster« (1777). Das Tagebuch von Cooks dritter Reise, nach seinem Tod von King fortgesetzt, erschien 1784 (franz. 1785). Der Royal Society überreichte Cook mehrere
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Abhandlungen, namentlich: über die Erhaltung der Gesundheit auf langen Seereisen; über Ebbe und Flut in der Südsee, hauptsächlich im Endeavourfluß. Eine ausführliche Biographie Cooks lieferte Wiedmann in »Leben und Schicksale des Kapitäns Cook« (Erlang. 1789-90, 2 Bde.) nach Kippis' »Life of Captain James Cook« (Bas. 1788; franz. von Castera, 1788-1789), eine andre Lichtenberg in seinen »Vermischten Schriften« (Bd. 4), eine neuere Barrow (Lond. 1860). Vgl. Steger, Cooks drei Reisen um die Welt (3. Aufl. 1874, 2 Bde.); A. B. Meyer, Gedächtnisrede auf Cook (Berl. 1882).
2) Eliza, engl. Dichterin, geb. 1818 als Tochter eines Kaufmanns zu Southwark, wandte sich früh der litterarischen Thätigkeit zu. Nachdem sie Beiträge zu verschiedenen Zeitschriften geliefert, veröffentlichte sie 1838 den ersten Band ihrer Gedichte unter dem Titel: »Melaia, and other poems«, die ebenso wie ihre spätern »Poems« (1846-53, 4 Bde.) sie zu einem Liebling des Publikums machten. Ohne tief oder originell zu sein, offenbart Miß Cook eine liebenswürdige, edle, sympathisch berührende Gesinnung, und der melodische Fluß der Verse, die glatte Form bei warmer Empfindung und der oft glücklich getroffene volkstümliche Ton wiesen ihren Gedichten eine geachtete Stellung in der Lyrik Englands an. Seitdem sind dieselben in den verschiedenartigsten Ausgaben erschienen. 1864 gab sie einen neuen Band Poesien: »New Echoes«, 1865 eine Sammlung von Aphorismen: »Diamond Dust«, heraus. Ihre poetischen Erzeugnisse sind vereinigt in den »Poetical works« (neue Ausg. 1874). Von 1849 bis 1854 leitete sie ein ihren Namen tragendes »Journal«, und diesem verdanken auch die 1860 von ihr publizierten »Jottings from my journal« ihre Entstehung. Seit 1864 bezieht Miß Cook vom Staat einen jährlichen Ehrensold von 100 Pfd. Sterl.