Constant
(spr. kongstang), Benjamin, franz. Maler, Schüler Cabanels, geb. zu Paris, [* 2] wurde in Toulouse [* 3] erzogen, gewann dort 1867 den Hauptpreis der École des beaux-arts und begab sich nach Paris. 1869 stellte er das vom Staat angekaufte Gemälde: Hamlet und eine Allegorie: Zu spät, im Salon aus;
aber erst der Anblick von Fortunys farbenglühendem Gemälde: die Vicaria entschied über seine Zukunft. Er wählte sich den Orient zum Stoffgebiet und unternahm zunächst eine Reise nach Spanien. [* 4] In Granada [* 5] schloß er sich der Gesandtschaft Tissots zum Sultan Mohammed an und begann neue Studien, deren Ergebnisse: die Haremsfrauen und marokkanische Gefangene (Salon von 1874), durch die leuchtende Farbenpracht überraschten. 1875 erhielt er für sein Bild: Janitschar und Eunuch eine Medaille dritter Klasse, 1876 eine zweiter Klasse für das jetzt im Museum zu Toulouse befindliche Gemälde: Einzug Mohammeds II. in Konstantinopel, [* 6] eine Schöpfung von großer koloristischer Wirkung und von bedeutender Kraft [* 7] der Charakteristik, zugleich aber von starker Neigung zum Grauenhaften erfüllt, da die zerhauenen Leichen der Verteidiger mit krassem Realismus dargestellt sind.
Seine folgenden Gemälde: die Favoriten des Emirs (1879), die Tochter der Herodias (1881) und Christus im Grab (1882), haben jenes große Historienbild nicht erreicht.