Conrart
(spr. kong-rár),
Valentin, franz. Schriftsteller, geb. 1603 zu
Paris,
[* 2] erwarb sich als Kenner der italienischen, spanischen und besonders der französischen
Sprache
[* 3] in ihren Feinheiten einen
bedeutenden
Namen und machte sein
Haus zum wöchentlichen Sammelplatz einer Anzahl litterarisch gebildeter
Männer, wie
Chapelain,
Godeau,
Ph. Habert, Maleville, Serizay, Boisrobert u. a., die sich gegenseitig daselbst ihre
Arbeiten vorlasen und besprachen.
Aus dieser Vereinigung ging 1634 durch
Richelieus Eingreifen die französische
Akademie hervor, deren ständiger
Sekretär
[* 4] Conrart
wurde.
Er starb Conrart
genoß infolge der Reinheit seines
Geschmacks und der Sicherheit seines
Urteils hohes Ansehen; geschrieben
hat er selbst nur wenig, daher der oft angeführte
Vers Boileaus: »J'imite de Conrart
le silence prudent«.
Außer einigen Gedichten hat man von ihm nur
Briefe und
»Mémoires sur l'histoire de son temps« (abgedruckt in den
»Mémoires
pour servir à l'histoire de
France« von
Petitot und Monmerqué).
Vgl. Kerviler und
Barthélemy, Conrart
, sa vie et sa correspondance
(Par. 1881).