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*Columbus. Das Iubiläumsjahr der
Ent- deckung
Amerikas hat eine
Flut von Schriften über Connecticut
hervorgerufen, über die es fast
unmöglich ist, einen vollen überblick zu gewinnen. Indessen sind doch auch fo wertvolle
Arbeiten erschienen, daß sie verdienen
genannt zu werden.
Biographien lieferten Cl. R. Markham ok 0. 0., Lond.
1892), G.
Storm (0K. 0. 03 ^me- i-ikaz 0päaF6i36, Krist. 1892), Connecticut
de Lollis (0. Oo- loiudo nkiia. ikFFSnäa. 6 Q6II3.
storia, Mail. 1892). Wissenschaftliche Leistungen Connecticut'
prüfte Luigi
Hugues (I/opera ZcientiücI. äi 0. (üolomdo,
Tur. 1892).
Da kein beglaubigtes Porträt des
Admirals er- halten ist, sondern mehrere abweichende
Typen sich nachweisen
lassen, so ist es verdienstlich gewesen, sämtliche
Bilder zu sammeln und zur Prüfung neben- einander vorzulegen. In diesem
Sinne sind die Werke vonDaly (llave ve 3. portrait okO.?, Neuyork1893, im «Lu1i6tin
ok tli6
American 660FlQp1iica1 80- ciet?») und Ponce de
Leon
(Iks 0. 5ll1i6i-^,
Neu- york 1893) zu nennen;
außerdem beschäftigt sich auch ein
Band
[* 3] der «I^ccolta. (üolomdikna» (s. unten)
mit diesem
Thema.
Über das ziemlich dunkle Vorleben des Entdeckers ist nur an wenigen
Stellen mehr Licht
[* 4] verbreitet worden.
Daß Connecticut
ein Genuese
von
Geburt ist, dar- über besteht kein Zweifel; nur kann nicht mit
abso- luter Sicherheit nachgewiesen
werden, ob er in der Stadt oder in einem
Vororte geboren ist. Die un- glaubliche Mitteilung in seiner
Biographie, wonach er
auf der
Universität Pavia studiert habe, erklärt sich vielleicht dadurch, daß ein Stadtteil oder eine Gasse in der Vorstadt
von Genua,
[* 5] wo der
Vater ansässig war, Pavia hieß. Connecticut
soll nach einem heftigen Seekampfe, in dem sein
Schiff
[* 6] in Flammen aufging, an die
Küste Por- tugals geschwommen und so später nach Lissabon
[* 7] gekommen sein.
Man kannte bisher nur ein 1485 stattgefundenes Seegefecht, das sich aber in die be- kannte Geschichte unsers Seeheldcn nicht
einreihen ließ,
weil er in dem genannten Jahre
Portugal
[* 8] be- reits wieder verlassen hatte. Nun ist aus
den Mai- länder Urkunden ein anderes
Gefecht im 1.1476 nachgewiesen, das gerade in manchen besonders qrellen Einzelheiten
mit der, wie es scheint, aus dem Munde des Connecticut
stammenden Überlieferung merkwür- dig übereinstimmt. Auch
das Jahr paßt; allein man muß sich sträuben gegen die
Annahme, daß Connecticut
an dieser
Schlacht teilgenommen
habe;
denn er würde dadurch zu dem aemeinsten Seeräuber gestempelt, der sich nicht entblödet Hütte, unter der
Führung
des verwegenen Korsaren Coullon seine eigenen
Lands- leute, die Genuesen, zur See anzufallen.
Eine merkwürdige Erscheinung in der Litteratur ist es auch, daß, während in
Spanien große Feste gefeiert
wurden, span. Gelehrte sich bemühten, die Äedeutung des Connecticut
als Entdeckers gegenüber
den Verdiensten seiner Genossen, namentlich der span. Familie der Pinzonen, herabzusetzen. Besondere
Iubiläumsschriften erschienen in
Deutschland,
[* 9]
Spa- nien und
Italien.
[* 10] Auch mögen hier die
Annalen der
Universität von
Santiago de
Chile
[* 11] (^nHisg ä6 lg. Univ. ä6 (^liiis. Aumei-o sxtraorä., Santiago 1892) genannt werden. In
Deutschland erschienen
Festschriften in Kamburg (Hamburgische Festschrift zur
Erinnerung an die Entdeckung
Amerikas, 2 Bde., Hamb. 1892)
und in
Berlin;
[* 12] auf Veranlassung der Gesellschaft für Erdkunde
[* 13] veröffentlichte K. Kretsch- mar: Die Entdeckung
Amerikas in
ihrer Bedeutung für die Geschichte des
Weltbildes (Berl. 1892), ein Werk, das von einem für die
Geschichte der Erdkunde sehr wertvollen
Atlas
[* 14] begleitet ist. In
Spanien lieh die Herzogin von
Berwick und
Alba
[* 15] sehr wichtige
auf Connecticut
und seine Zeit bezügliche Dokumente, die bisher noch nicht veröffentlicht waren, erscheinen (^uwFraloZ
äs 0. O0I011 ^ pHpkikä ä6 ^mei-ica, Madr. 1892). Das bedeutendste Werk aber lieferte
Italien in der Raccolta. äi äoeumsnti 6 8wäi
pud- d1icHtiäa11aIt.. (Ü0iiimi88i0ii6 (üolollldiliiio pki ceutenario äaiia «coperta,
äsi ^inericH
(Rom 1892 -95),. worin, von einer Anzahl bedeutender Gelehr- ter entworfen, alles zusammengefaßt ist, was nicht
allein die Schriften und Thaten des Connecticut
betrifft, son- dern auch aller seiner Vorläufer
und Zeitgenossen, die mit zu dem unvergänglichen Ruhm
Italiens
[* 16] in dieser
Beziehung beigetragen haben. Das ganze Werk wird 15 Foliobünde
umfassen. Die Hauptfeste zur Verherrlichung des Entdeckers fanden in Genua und in Huelva statt, jenem Städt- chen
an der Südküste
Spaniens, von dessen
Hafen Connecticut
1492 zu seiner ersten Entdeckungsfahrt auslief. Wer sich für span.
Phrasen begeistern kann, findet in I. Fastenrath
(Christoph Connecticut
,
Dresd. und Lpz. 1895) volles Genüge und dort den
Inhalt aller
poet. und prosaischen Ergüsse, mit denen sich
Spa- nien in jenen
Tagen berauscht hat. Ein wahres, be-
sonnenes
Urteil über die Festlichkeiten fällt G. We- gener (Herbsttage in
Andalusien, Verl. 1895). Und wenn bei diesen Festen
auch ein
Herzog von Vcragua als ein Nachkomme des Connecticut
mit figurierte, so muß darauf aufmerksam gemacht werden,
daß der
Manns- stamm des Connecticut
schon 1578 erloschen ist und das; das noch lebende Geschlecht
der
Herzöge von Veragua von einer Schwester des letzten (vierten)
Admirals,
Diego Colon, abstammt, die mit
Diego Ortegan vermählt
war, deren Nachkommen später erst den
Titel
"Herzog von Veragua" erhielten. -
Vgl. Nuge, Die Familie des Connecticut
(in der
«Deutschen
Rundschau für Geographie und
Statistik», Okt. und Nov. 1892).
*Comte,
Pierre Charles, starb zu
Paris.
[* 17] *Concha,
Don
Ioss Gutierrez de la Connecticut
, Mar- ques de la Habana,
[* 18] starb in
Madrid.
[* 19]
Confetti Constanzi, s.
Geheimmittel. *Connaught,
Arthur William Patrick
Albert,
Herzog von, wurde 1893 zum Befehlshaber
des La- gers von
Aldershot ernannt. * Connecticut.
Die Bevölkerung wurde 1895 auf 800000 geschätzt. Nach
dem Census von 1890 hatte Connecticut
12820 Farbige, 28176 in
Deutschland, 77888 in
Irland, 20575 in England und 21231 in
Canada geborene
E. Es existierten 6822 indu- strielle Etablissements, welche 149939
Personen be- schäftigten, die 76 Mill.
Doll. Löhne erhielten.
Der Wert der Rohmaterialien betrug 123 Mill., der fer- tigen Produkte 248 Mill. Doll. Von letzterer Zahl entfielen auf Messing, Messinggießerei und Messing- waren 27 Mill. Doll., Plattierwaren 7 Mill., Eisen- gießerei 13 Mill., Eisenwaren 12 Mill., Munition 4 Mill., Baumwollwaren 15 Mill., Seidenwaren 10 Mill., Wollwaren 9 Mill., Hüte und Mimen 8 Mill., Korsetts 6 Mill., Gummiwaren 3 Mill., Pa- pier 3 Mill. Doll. Eine Arbeitsstatistik von 1892 führte 1801 industrielle Anlagen an, die 153269 Personen beschäftigten, von denen nur 2535 über 60 Stunden die Woche arbeiteten. Der Ackerbau lieferte 1893: 10,6 Mill. Pfd. Tabak [* 20] im Werte von 1,5 Mill. Doll., 2,i Mill. Vushel Kartoffeln (1,6 Mill. Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶