(spr. kóngdē), 1) (Condé sur l'Escaut) Stadt
und Festung dritten Ranges im franz. Departement Nord, Arrondissement Valenciennes, nahe der belgischen Grenze, zur Zeit der Revolution
Nord-Libre genannt, am Zusammenstoß der Hayne und Schelde und an der Nordbahn, in sumpfiger Gegend, hat ein Schloß (von 1411,
das Stammhaus des Geschlechts der Condé), ein schönes Arsenal, ein Collège und (1876) 3382 Einw., welche
Zichorien-, Seife-, Stärkefabrikation, Schiffbau und Handel treiben. Die Franzosen entrissen die Stadt 1676 den Spaniern und
behielten sie im Frieden von Nimwegen. -
2) (Vieux-Condé) 2 km nördlich von dieser Stadt (Condé 1) gelegenes Dorf mit bedeutenden Steinkohlengruben,
einiger Industrie und (1876) 3617 Einw. -
3) (Condé sur Noireau) Stadt im franz. Departement Calvados, Arrondissement Vire, am Zusammenfluß des Noireau mit der Drouance,
in unfruchtbarer Gegend, Station der Westbahn, mit Collège, Handelsgericht, bedeutenden Baumwollspinnereien, Webereien, Färberei,
Eisenwerken und (1876) 6835 Einw.
(spr. kóngdē), altes und berühmtes Geschlecht im Hennegau, dessen Stammsitz die Stadt
(s. oben)
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war. Gottfried von (um 1200), der die Hälfte der Herrschaft Condé besaß, war Stammvater der Freiherren von Condé, die aber schon 1391 mit
Johann ausstarben. Die andre Hälfte der Herrschaft Condé besaßen zu Gottfrieds Zeiten die Herren von Avesnes; durch Maria Avesnes,
Gräfin von Blois (gest. 1241), kam sie an Hugo von Châtillon, Grafen von Saint-Pol. Eine Urenkelin derselben,
Johanna, Frau auf Condé, heiratete 1335 Jakob I. von Bourbon, Grafen von La Marche (gest. 1361), und ward Stammmutter des Hauses Bourbon.
Ihr zweiter Sohn, Ludwig von Bourbon, Graf von Vendôme, erhielt die Herrschaft Condé, wovon sein Urenkel Ludwig von Bourbon
den fürstlichen Titel annahm; derselbe begründete den Condé genannten Seitenzweig des Hauses Bourbon.
1) Ludwig I. von Bourbon, Prinz von, jüngster Sohn Karls von Bourbon, Herzogs von Vendôme, Bruder des Königs Anton von Navarra, geb. zu
Vendôme, machte 1549 den Zug
nach Boulogne, das damals England gehörte, dann auch nach Metz, Toul und Verdun
mit und war 1552 unter den Verteidigern von Metz. 1556 wohnte er der Schlacht bei St.-Quentin sowie 1558 den Belagerungen von
Calais und Diedenhofen bei und erhielt von Franz II. den Auftrag, vom König von Spanien den Eid, womit dieser den Frieden
von Câteau-Cambrésis bekräftigte, entgegenzunehmen.
Beim Ausbruch der Religionskriege, in welchen sich zugleich die Häuser Bourbon und Guise bekämpften, stellte sich Condé mit Coligny
an die Spitze der Hugenotten. Da er bei der Verschwörung von Amboise, welche die Gefangennahme des Königs zum Zweck hatte, beteiligt
war, so wurde er in Orléans verhaftet und in summarischer Weise zum Tod verurteilt, aber durch
den Tod Franz' II. gerettet. Er versöhnte sich darauf zum Schein mit den Guisen und wurde zum Gouverneur der Picardie ernannt,
trat jedoch wieder an die Spitze der Hugenotten und eröffnete den Krieg mit Wegnahme von Orléans,
Rouen und andern Städten. Am bei Dreux von dem Herzog von Guise geschlagen und gefangen genommen, erlangte er durch
den Frieden von Amboise seine Freiheit wieder. Condé kämpfte darauf für die Regierung vor Havre gegen die Engländer,
sah sich aber durch die zweideutige Haltung der Katharina von Medicis zu neuen Feindseligkeiten gedrängt.
Nach einem vergeblichen Versuch, sich des Königs Karl IX. zu Monceaux zu bemächtigen (1567), erschien er vor Paris, doch ohne
Erfolg, und belagerte nach der Schlacht bei St.-Denis (10. Nov.) mit deutschen Hilfstruppen Chartres, worauf abermals
Friede geschlossen wurde, der aber wieder keinen Bestand hatte. Schon Anfang 1569 standen sich die Parteien
wieder in Waffen gegenüber. Am kam es in der Nähe von Jarnac zur Schlacht, in welcher die Hugenotten unter Colignys
und Condés Anführung von dem vom Herzog von Anjou befehligten katholischen Heer geschlagen wurden. Condé selbst
wurde verwundet und gefangen und, als man seine Wunden verbinden wollte, von Montesquiou, dem Anführer der Schweizergarde,
niedergeschossen. Condé war zweimal vermählt, zuerst mit Eleonore de Roye, einer Nichte Colignys (geb. 1535, gest.
die Mutter von acht Kindern wurde und ihren Gemahl hauptsächlich zum standhaften Ausharren für die Hugenotten
bewog (vgl. Delaborde, El. de Roye, princesse de Condé, Par. 1816), dann mit Franziska von Orléans, des Franz von Orléans und der
Jakobine von Rohan Tochter, die ihm drei Söhne schenkte und starb.
Vgl. »Mémoires de
Louis de Bourbon, prince
de Condé« (Straßb. 1589, 3 Bde.;
Par. 1743, 6 Bde.).
2) Heinrich I., Prinz von, Herzog von Enghien, geb. zu La Ferté sous Jouarre, ältester Sohn des vorigen, focht an der
Seite des Admirals Coligny und seines Vetters Heinrich von Navarra 1570 bei Arnay le Duc; aus der Metzelei
der Pariser Bluthochzeit rettete ihn nur der Übertritt zur katholischen Kirche, zu dem er sich aber erst im Oktober entschloß. 1573 nahm
er an der Belagerung von La Rochelle teil und ward dann Gouverneur der Picardie. Nach dem Tod Karls IX. trat er zum Calvinismus
zurück, warb in Deutschland und England Truppen, trat an die Spitze der Hugenotten und erzwang 1576 von dem
Hofe für die Reformierten Gewissensfreiheit und unbeschränkte öffentliche Religionsübung; 1577 aber brach der Krieg wieder
aus und wurde nach kurzem Stillstand 1579 erneuert. Condé nahm zwar die Festung La Fère in der Picardie, war aber
bald genötigt, in Deutschland, England und den Niederlanden Hilfe zu suchen.
Unterdes hatte sich der König von Navarra mit dem Hofe versöhnt, wodurch auch Condé 1580 zur Niederlegung der Waffen genötigt
wurde. Aber 1585-86 stand er wieder in Waffen, mußte 1585 nach einem mißlungenen Sturm auf Angers nach Guernsey flüchten,
entschied aber mit seiner schweren Reiterei die Schlacht bei Coutras Er starb in St.-Jean d'Angely mitten
in seinen Bemühungen, sich in Angoumois, Saintonge, Aunis, Poitou und Anjou eine unabhängige Herrschaft zu gründen. Man beschuldigte
seine zweite Gemahlin, Charlotte de la Trémouille, die er 1586 nach dem Tode der ersten, Marie de Clèves,
geheiratet hatte, Condé vergiftet zu haben, weil sie von einem Pagen, Belcastel, schwanger war und Strafe für diesen Ehebruch
fürchtete. Die Prinzessin wurde erst nach siebenjähriger Haft in Rochefort für unschuldig erklärt.
3) Heinrich II., Prinz von, Herzog von Enghien, Sohn des vorigen, geb. nach seines Vaters Tod zu
St.-Jean d'Angely. Der Prozeß gegen seine Mutter hatte zur Folge, daß er sieben Jahre deren Haft teilte; erst nach ihrer Freisprechung
kam er 1595 an den Hof, wurde als Prinz von Geblüt und eventueller Thronfolger anerkannt und in der katholischen
Religion erzogen. Am vermählte sich Condé mit der schönen Charlotte Margarete von Montmorency, entdeckte aber bald,
daß der König diese Heirat nur gestiftet hatte, um die von ihm geliebte Prinzessin in seine Nähe zu bringen. Condé floh deshalb
mit ihr 1609 nach Belgien, von wo er sich, um den Verfolgungen Heinrichs IV. zu entgehen, nach Mailand begab.
Erst nach Heinrichs IV. Ermordung zog er feierlich in Paris ein. Marschall d'Ancres wachsender Einfluß kränkte
ihn so, daß er 1614 den Hof verließ und im Juli 1615 zu den Waffen griff. Er erzwang den Vertrag von Loudun
vom intrigierte aber dann trotz der Gunstbezeigungen des Königs mit dem rebellischen Herzog von Longueville, bis
er im Louvre verhaftet und erst nach der Bastille, dann nach Vincennes gebracht wurde. Am durch Luynes befreit,
war er von nun an ein treuer Diener des königlichen Hauses und focht wiederholt gegen die Reformierten.
Die Verurteilung seines Schwagers Montmorency verschaffte ihm einen bedeutenden Güterzuwachs; 1635 erhielt er zu dem Gouvernement
von Burgund noch das von Lothringen, befehligte 1636 die zur Eroberung von Hochburgund bestimmte Armee, mußte aber schon die
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Belagerung der Grenzstadt Dôle aufgeben und vermochte kaum die Hauptstadt Dijon vor Gallas' Truppen zu retten. 1638 focht er an
der spanischen Grenze. Nach Ludwigs XIII. Tode trat er an die Spitze des Staatsrats und starb in Paris.
Vgl. Herzog von
Aumale, Histoire des princes de Condé 1530 à 1610 (2. Aufl., Par.
1885, 4 Bde.);
Henrard, Henri IV et la princesse de Condé (Brüss. 1885).
4) Ludwig II. von Bourbon, Prinz von, der große Condé genannt, Sohn des vorigen, einer der größten Feldherren seines Jahrhunderts,
geb. zu Paris, wohnte 1640 der Belagerung von Arras bei, erhielt 1642 den Oberbefehl über die
französische Armee in den Niederlanden, schlug die Spanier bei Rocroi 1643, drang in Flandern und Hennegau ein und nahm 20. Aug. Diedenhofen. 1644 zog
er nach dem Elsaß, um Guébriant zu verstärken, eilte dann Turenne zu Hilfe und errang bei Allersheim
unweit Nord lingen einen großen, aber mit schweren Opfern erkauften Sieg; er selbst wurde verwundet und mußte nach Frankreich
zurückkehren. 1646 kommandierte er in den Niederlanden gegen die Spanier und eroberte Dünkirchen.
Der Tod seines Vaters machte ihn zum Haupt seines Hauses und nächst dem Herzog von Orléans zum ersten Mann
Frankreichs. 1647 focht er ohne Glück in Katalonien, war dagegen 1648 siegreich in den Niederlanden, wo er die Schlacht bei Lens 20. Aug. gewann,
worauf er durch die Unruhen der Fronde nach Frankreich zurückgerufen wurde. Er stellte sich auf die Seite des Hofes, schloß,
als derselbe Paris heimlich verlassen, die Stadt ein und brachte den Vertrag von Ruel (1. April) zu
stande. Da er sich aber mit den Häuptern der Fronde überwarf und Mazarin zu stürzen drohte, verbanden sich diese gegen den
anmaßenden Prinzen und ließen ihn mit seinem Bruder, dem Prinzen Conti, und seinem Schwager,
dem Herzog von Longueville, verhaften und nach Vincennes abführen; seine Schwester und ihr Günstling, der Herzog von Larochefoucauld,
aber entflohen, und letzterer bewaffnete mit dem Herzog von Bouillon die Stadt Bordeaux wider den Hof. Auch Turenne erklärte
sich für die Prinzen und rückte siegreich bis auf eine Tagereise von Vincennes vor, von wo die gefangenen
Prinzen nach Le Havre abgeführt wurden. Das Parlament, die Fronde und der Herzog von Orléans forderten die Befreiung der Prinzen,
und während Mazarin nach Köln entfloh, trat Condé in Paris an dessen Stelle, sah sich aber bald durch die Intrigen
der Königin-Mutter und des Kardinals Retz genötigt, Paris zu verlassen, und stellte sich mit Orléans an die Spitze eines Heers,
welches, mit den Spaniern vereinigt, von Belgien in Frankreich einrückte. Er behauptete sich gegen einen Angriff
Turennes im Besitz von Paris, verließ es aber 13. Okt., da das Volk von ihm abfiel, und trat als Generalissimus
in spanische Dienste. Er wurde darauf als Hochverräter zum Tod verurteilt und seiner Güter und Würden verlustig erklärt, erhielt
in dem 1659 mit Spanien geschlossenen Frieden zwar völlige Verzeihung und Wiedereinsetzung in die frühern Würden, jedoch erst 1668 wieder
ein selbständiges Kommando und eroberte die Franche-Comté. Als 1672 Ludwig XIV. Holland angriff, befehligte
Condé ein Korps von 30,000 Mann, nahm 4. Juni Wesel und bewerkstelligte 12. Juni den berühmten Rheinübergang, wurde aber dabei verwundet.
Am lieferte er den verbündeten Spaniern, Österreichern und Holländern die siegreiche Schlacht bei Seneffe. 1675 erhielt
er
nach Turennes Tode den Oberbefehl am Oberrhein. Hier nötigte er seinen Gegner Montecuccoli, die Belagerung von Hagenau aufzugeben,
und entsetzte Zabern; doch zwang ihn Podagra, vom Kriegsschauplatz abzutreten. Er zog sich auf seinen Landsitz zu Chantilly
zurück und starb in Fontainebleau.
Vgl. La Coste, Histoire de Louis de Bourbon II du nom, prince
de Condé (Köln 1695; 3. Ausg., Haag 1738);
Desormeaux, Histoire de Louis de Bourbon (Par. 1766-68, 4 Bde.);
»Essai sur la vie du grand Condé par Louis Joseph de Bourbon, son quatrième descendant« (Lond. 1806);
Fitzpatrick; Great and the
period of the Fronde (2. Aufl., das. 1874).
5) Ludwig Heinrich, Prinz von, Herzog von Bourbon und von Enghien, Urenkel des vorigen, Sohn Ludwigs III. von Condé, geb.
Pair von Frankreich, Großhofmeister des königlichen Hauses und Gouverneur von Burgund, wohnte den Feldzügen von 1710 und 1711 bei,
ward nach Ludwigs XIV. Tod Präsident des Regentschaftsrats, 1716 Präsident des Kriegsrats, 1718 Generalleutnant
und erhielt die Oberaufsicht über die Erziehung des jungen Königs. Nach dem Tode des Herzogs von Orléans, ward er
Premierminister, doch bei seiner Unfähigkeit und Trägheit 1726 durch Fleury verdrängt, gegen welchen er ohne
Erfolg konspirierte. Er starb in Chantilly.
6) Ludwig Joseph von Bourbon, Prinz von, Sohn des vorigen und der Prinzessin Karoline von Hessen-Rheinfels, geb. erhielt,
noch nicht vier Jahre alt, das Gouvernement von Burgund, nahm an dem Feldzug von 1757 mit Auszeichnung teil und siegte unweit
Friedberg über den Erbprinzen von Braunschweig. 1771 unterzeichnete er das Memorial an den König sowie den Protest gegen das
Edikt vom Dezember 1770, betreffend die Reorganisation der Parlamente, was ihm Verbannung zuzog.
Bald zurückgerufen, lebte er meist in Chantilly, wo er eine gelehrte Gesellschaft um sich versammelte.
Die Revolution vertrieb ihn schon 1789 aus Frankreich; er ging nach Brüssel und Turin und bildete 1792 eine Emigrantenarmee,
welche sich dem verbündeten Heer bei dem Einfall in Frankreich anschloß. Er kämpfte tapfer, aber ohne erhebliche Erfolge
im Elsaß. Nach dem Frieden von Campo Formio 1797 trat Condé in russische Dienste und focht 1799 unter Suworow
in der Schweiz gegen die französische Republik.
Den Feldzug von 1800 machte er unter österreichischen Fahnen mit, ward aber durch den Lüneviller Frieden genötigt, sein Korps
aufzulösen, und ging nach England, wo er in Zurückgezogenheit lebte. Am kehrte er nach Paris
zurück und wurde mit Ehren überhäuft. Nach der zweiten Restauration zog er sich nach Chantilly zurück, wo er bis an seinen
Tod in Zurückgezogenheit lebte. Er erbaute das Palais Bourbon, in welchem die Deputiertenkammer tagt. Er schrieb:
»Essai sur la vie du grand Condé« (Lond.
1806).
Vgl. Chamballand, Vie de Louis Joseph, duc de Condé (Par. 1819-20, 2 Bde.).
7) Ludwig Heinrich Joseph, Prinz von, Sohn des vorigen, geb. schlug sich 1780 mit dem Grafen von Artois, nachmaligem
König Karl X., und ward deshalb nach Chantilly verwiesen. In demselben Jahr trennte er sich von seiner
Gemahlin, Luise Marie Therese von Orléans, die er aus dem Kloster entführt und die ihm den unglücklichen Herzog von Enghien geboren
hatte, unternahm 1782 mit dem Grafen von Artois die Belagerung von Gibraltar und ward Marschall. Später kämpfte er mit
mehr
Auszeichnung in den Reihen der Emigrierten. Von 1800 bis 1814 lebte er in England, kehrte mit den Bourbonen nach Frankreich zurück
und versuchte 1815 die Vendée zum Aufstand gegen Napoleon I. aufzureizen, mußte aber in Nantes kapitulieren und sich nach Spanien
einschiffen. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich lebte er größtenteils in Chantilly mit der Frau seines
Adjutanten Barons Feuchères, Sophie Dawes, geborne Clarke, einer englischen Abenteuerin der gemeinsten Art, welche den alten Roué
gänzlich für sich gewonnen hatte.
Nach dem Sturz Karls X. huldigte Condé dem König Ludwig Philipp. Am wurde er in seinem Palast in Paris an
einem Fensterladen seines Schlafzimmers erhängt gefunden; kurz vorher hatte er seinen Paten, den Herzog von Aumale, vierten
Sohn Ludwig Philipps, zum Haupterben seines unermeßlichen Vermögens eingesetzt und der Baronin Feuchères 2 Mill. Frank und
zwei seiner Güter vermacht. Die Ärzte erklärten, daß der Prinz durch Selbstmord geendet habe; die Seitenverwandten
der Condés, die Prinzen von Rohan, und die öffentliche Meinung beschuldigten aber Ludwig Philipp der Erbschleicherei und die
Feuchères des Mordes, da der Prinz die Absicht gehabt habe, sich der Herrschaft seiner Mätresse zu entziehen, sein Testament
zu gunsten des Grafen Chambord zu ändern und Frankreich zu verlassen.
Dennoch wurde gegen die Feuchères, als eine Voruntersuchung ohne Resultat blieb, keine kriminalgerichtliche
Verfolgung eingeleitet, und der Herzog von Aumale gelangte in den Besitz der Condéschen Güter; dessen ältester Sohn, Ludwig
(geb. 1845, gest. 1866), führte auch den Titel eines Prinzen von Condé.
Vgl. »Histoire complète du procès relatif à la mort
et au testament du duc de Bourbon« (Par. 1832).
Mit dem Prinzen erlosch das Geschlecht Condé; seine rechtmäßige Gemahlin starb in Paris.