Comuneros
(Communeros),
Name der Aufständischen in
Spanien
[* 2] 1520, welche, vornehmlich aus
Bürgern und
Bauern bestehend,
sich zuerst in
Valencia,
[* 3] dann auch in
Kastilien gegen die drückende Fremdherrschaft
Karls V. erhoben, eine
heilige
Junta in
Avila bildeten und Beseitigung der
Ausländer aus allen Ämtern,
Besteuerung des
Adels und der
Geistlichkeit sowie
Herstellung der alten
Rechte und
Freiheiten des
Volkes forderten. An der
Spitze der
Erhebung standen
Juan de
Padilla und
seine Gemahlin
Marie
Pacheco. Zwar trat ein
Reichstag im
Oktober zu Tordesillas zusammen, um die
Reformen durchzuführen.
Da es
aber nicht gelang, die
Königin
Johanna die Wahnsinnige zu bewegen, sich an die
Spitze der Comuneros
zu stellen, so sammelte der
Adel
seine Streitkräfte und schlug das
Heer der Comuneros
bei Villalar, womit die
Bewegung unterdrückt
war. - Comuneros
oder
»Söhne des
Padilla« nannte sich ferner eine geheime politische
Gesellschaft in
Spanien, welche sich 1820 aus
den spanischen Freimaurern entwickelte und vollständige
Volkssouveränität und
Gleichheit aller
Menschen anstrebte.
Ballesteros und Romero Alpuente waren ihre ersten Häupter. Schon 1821 wurde in Madrid [* 4] eine leitende Junta und in jeder Provinz eine Provinzialmerindad gestiftet und dem entsprechend eine Zentralkasse und Provinzialkassen errichtet, in welche die freiwilligen Beiträge der Mitglieder flossen. 1822 zählte die Gesellschaft 40,000 Ritter, deren Zahl später auf 70,000 gestiegen sein soll, und ihre Affiliationen erstreckten sich selbst nach Frankreich. Da die Mitglieder teilweise ganz unreif waren, den radikalsten Grundsätzen huldigten und alle gemäßigten, anständigen Politiker beschimpften und herabsetzten, so trugen sie wesentlich zum Untergang der Revolution von 1820 bei, zumal als sie 1821 die Majorität in den Cortes erhielten. Nach der zweiten Restauration 1823 wurde die Gesellschaft aufgehoben und die Teilnahme daran mit strengen Strafen bedroht.
Vgl. Brück, Die geheimen Gesellschaften in Spanien (Mainz [* 5] 1881) ¶