Commodianus
,
christlicher Dichter aus der ersten Hälfte des 3. Jahrh., stammte aus Gaza in Syrien, wo er als Heide aufwuchs, wurde durch das Studium der Schrift für das Christentum gewonnen und starb, wie man annimmt, als Bischof in Nordafrika. Erhalten sind von ihm zwei von christlichem Eifer erfüllte Gedichte, die »Instructiones adversus gentium deos«, um 238 abgefaßt und aus 80 Gedichten bestehend, worin er die Unhaltbarkeit des Heidentums darlegt, den Heiden wie den Juden den Übertritt zum Christentum empfiehlt und schließlich ernste Ermahnungen an die Christen, Katechumenen wie Geistliche, richtet, und das »Carmen apologeticum adversus Judaeos et gentes«, von 249, worin im Hinblick auf das bevorstehende Weltende die noch Ungläubigen ermahnt werden, sich zum Christentum zu bekehren. Beide Gedichte (hrsg. von Ludwig, Leipz. 1877-78, 2 Bde.) sind in Hexametern abgefaßt, deren Bau, aller Metrik und Prosodie spottend, auf dem bloßen Gehör [* 2] und der volksmäßigen Betonung [* 3] beruht; zu dieser Barbarei kommt in den »Instructiones« noch die einer akrostichischen Anlage der einzelnen Gedichte.
Vgl.
Leimbach, Über Commodianus'
Carmen apologeticum
(Schmalkalden
[* 4] 1871).