Commer,
Franz, Komponist und Musikhistoriker, geb. 23. Jan. 1813 zu Köln, erhielt dort auf dem Jesuitengymnasium sowie von 1832 an in Berlin durch A. W. Bach (Orgel) und Rungenhagen (Komposition) seine Ausbildung. Nachdem er sich in letzterer Stadt niedergelassen und ihm einige Jahre später das Ordnen der Bibliothek des königlichen Musikinstituts übertragen war, widmete er sich mehr und mehr dem Studium der Musikgeschichte, auf welchem Gebiet er, namentlich was die Epoche der niederländischen Kontrapunktisten betrifft, durch das von ihm veröffentlichte Sammelwerk »Collectio operum musicorum batavorum« (Berl.) eine Autorität geworden ist. Nicht minder wertvoll sind die übrigen von ihm herausgegebenen Sammlungen älterer Meisterwerke: »Musica sacra«, »Cantica sacra« (Berl.) und »Collection de compositions pour l'orgue« (Leipz. 1866). Commer wurde 1844 zum Regens chori der katholischen St. Hedwigskirche und im folgenden Jahr zum Mitglied der Akademie der Künste ernannt; seit 1850 ist er auch Gesanglehrer am französischen Gymnasium. Von seinen Kompositionen (Oratorien, Messen, Kantaten etc.) ist nur weniges in die Öffentlichkeit gedrungen.