Comissatio
(lat.), bei den alten
Römern ein bacchantischer
Aufzug
[* 2] vor oder nach
Gelagen, vorzugsweise aber das
Trinkgelage
selbst. Die Comissatio
fand nach der
Cena statt oder noch später am
Abend und dauerte oft bis zum
Morgen. Die ursprünglich
griechische
Sitte der Comissatio
artete bei den
Römern auf das äußerste aus und wurde für die
Sitten um so verderblicher, als außer
den
Hetären auch die
Frauen des
Hauses sich daran beteiligten. Vor Beginn der Comissatio
wurden
Kränze und
Salben
verabreicht, dann durch
Würfel ein Zechkönig
(magister bibendi, rex) bestimmt, welcher die Mischung, in welcher der
Wein mit
Wasser getrunken werden sollte, sowie das
Maß, welches jedesmal zu trinken war, vorschrieb. Besonders kam es darauf an, daß
die bestimmte, zuweilen auf zehn gesteigerte Anzahl von
Bechern (lat.
Cyathus) aus den
Pokalen bis auf den
letzten
Tropfen geleert wurde. Zur weitern Unterhaltung der
Gäste waren
Vorstellungen von Possenreißern, Sängerinnen und
Tänzerinnen beliebt.