Comes
(lat., »Begleiter«) wurde bei den Römern in der Zeit der Republik und in der Kaiserzeit der ersten Jahrhunderte vorzugsweise zur Bezeichnung derjenigen gebraucht, welche die Statthalter in den Provinzen als Freunde und als Gehilfen in den Verwaltungsgeschäften zu begleiten pflegten. Sie machen zusammen den Comitatus oder die Cohors aus (letzteres öfters mit dem Zusatz comitum oder amicorum) und heißen auch Contubernales und, sofern sie als Beisitzer bei den Gerichten dienen, Assessores, zuweilen auch Cohors praetoria, wiewohl dies eigentlich die nähere Umgebung des Oberfeldherrn im Krieg ist; auch die Diener (apparitores, als Schreiber, Liktoren, Herolde, Dolmetschen, Ärzte u. dgl.) werden zu dieser Gemeinschaft gerechnet.
Seit
Konstantin d. Gr. (4. Jahrh.
n. Chr.) war Comes
der
Amtstitel einer großen Anzahl hoher Staatsbeamten (z. B. Comes
sacrarum
largitionum, Reichsschatzmeister; Comes
rerum privatarum, Schatzmeister des
Fürsten; Comes
domesticorum equitum und peditum, die
Anführer der
Leibwache zu
Pferde
[* 2] und zu
Fuß), wurde aber auch als bloßer
Titel zur Auszeichnung verliehen, so
namentlich mehrfach den Anführern der in den einzelnen
Provinzen stehenden Truppenkörper, die sonst
Duces
(Herzöge) hießen,
welch letzterer
Titel also niedriger war als der des Comes.
Im
Mittelalter wurde Comes
die lateinische Bezeichnung für
Graf (s. d.).