Comédia
(span.), in der Blütezeit des span. Theaters Name aller weltlichen Schauspiele, gleichviel ob sie heitern oder ernsten Inhalts waren, im Gegensatz zum Auto (s. d.) und den Possen und Zwischenspielen. Naharro unterschied a noticia und a fantasia. Die erstere stellte wirkliche (historische) Begebenheiten, die letztere erdichtete dar. Später teilte man die Comedias in Comédia de capa y espada (Mantel- und Degenstücke) und Comédia de ruido oder de teatro (Spektakel- und Ausstattungsstücke).
Jene, welche nach dem Kostüm der höhern Stände benannt wurden, in deren Kreisen sie sich bewegten, spielte man ohne alle dekorative Mittel. Sie waren ganz nur auf die Wirkungen einer feinen Intrige und deren Verwickelungen sowie auf den Reiz des sprachlichen Ausdrucks gerichtet. In dem Gracioso, welcher die Idealfiguren zu parodieren hatte, war das komische und satirische Element dieser Stücke gleichsam konzentriert. Die Comédia de ruido ging dagegen mehr auf die Wirkungen der äußern Handlung und der szenischen Mittel aus (wenn diese auch noch lange sehr bescheiden und unzulänglich blieben), wodurch ein tiefsinnigerer Inhalt aber nicht geradezu ausgeschlossen wurde.
Neben diesen beiden Gattungen begegnet man noch der Comédia de santos und der Comédia divina, in denen man heilige Stoffe auf die weltliche Bühne brachte, die sich durch eine bald tiefsinnige, bald spitzfindige Symbolik und eine nicht selten ausschweifende Phantastik auszeichneten. Später bildete sich in der Comédia de figuron noch eine besondere Gattung aus. Ihr Charakteristikum ist, daß sich die Handlung um eine einzige, in chargierter Weise ausgeführte [* 1] Figur bewegt; Moreto erwarb sich darin große Berühmtheit.