Combe
,
Combette,
Comballaz, Combatte,
Combire, Combirette. «Combe
ist eine allgemeine und für die
Anforderungen der heutigen Morphologie sehr unbestimmte Bezeichnung einer Hohlform, ein Relikt aus der ältest bekannten
Siedelungszeit.» (J. Früh). Vom mittellatein.
comba = keltischem comb = deutschem
Gumm, Gummi,
Gummen und
Kumm,
Kumme,
Kummen,
Kummi, Kummli. Der Waadtländer des Molassegebietes nennt den Bewohner des
Jura und im Besondern den der
Vallée de Joux Combier («Hinterwäldler»).
Der geologische Begriff einer Oxford-, Argovien-, Neocomcombe
etc. bezieht sich auf kleine Hohlformen (und zwar auf kleine
Muldenthäler, auf Flankenthäler senkrecht zum Streichen einer Kette, auf sanfte Mulden in den Flanken etc.), die durch
die Wirkung der Erosion in den Oxford-, Argovienmergeln etc. ausgewaschen worden sind. Nach Louis Rollier
(Structure et histoire géolog. ... du
Jura
Central in Matériaux pour la carte géolog. de la Suisse. VIII, 1. supplém.
Berne 1893. S.
28) ist Combe
«dans l'appellation indigène» die Bezeichnung für einen
sehr engen jurassischen
Vallon (Muldenthal),
während dagegen die Begriffe der
Combes oxfordiennes und
argoviennes auf isoklinale Erosionsthäler «occupées par l'oxfordien ou par l'argovien»
zu beschränken sind. «Angesichts der vielen neutralen, scharfen und allgemein
verständlichen Ausdrücke, deren sich die tektonische Geologie und Morphologie bereits erfreuen, muss man dringend wünschen,
dass Combe
nur für lokale Verhältnisse, nicht im allgemeinen Sinne, gebraucht
werde ...» (Vergl. Früh,
Jak. Zur Kritik einiger Thalformen und Thalnamen der
Schweiz in Festschrift der naturforsch. Gesellsch. in Zürich.
Zürich
1896. S. 318-328).