Comanches
(spr. -mäntsches), Indianervolk, s. Komantschen.
Comanches
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Comanches
(spr. -mäntsches), Indianervolk, s. Komantschen.
(Comanches oder, wie sie sich selbst nennen, Nimenim, d. h. Volk der Völker), Indianerstamm in Nordamerika, [* 3] dessen Wohnsitze ehemals vom Quellgebiet des Colorado, Rio Grande del Norte [* 4] und Arkansas im N. bis an das Quellgebiet des Nueces im S. reichten. Auch die Yamparica im O. des Großen Salzsees gehören zu ihnen. Ihre Zahl hat seit der Besitznahme Neumexikos durch die nordamerikanische Union sehr abgenommen; sie wurde von Catlin auf 40,000 angegeben; 1847 schätzte man sie auf 10-12,000 mit 2500 waffenfähigen Männern, 1883 befanden sich nur 1561 auf einer Reservation im Indianerterritorium zwischen dem Washitafluß im N. und dem Red River im S. Früher wurden die Komantschen von den Ansiedlern sehr gefürchtet.
Ihre Waffen [* 5] waren Bogen, [* 6] vergiftete Pfeile, Lanze und Schild; [* 7] gegenwärtig führen sie Hinterlader und Revolver. [* 8] Sie sind vortreffliche Reiter und besitzen zahlreiche Pferde. [* 9] Seit ihren unglücklichen Kriegen mit den Truppen der Union 1867 und 1874 und der Verminderung des Wildes sahen sich die Komantschen zur Unterwerfung genötigt. Allmählich haben sie angefangen, Vieh zu züchten, den Boden zu bebauen und ihre Kinder in die Schule zu schicken; die alte Tracht ist durch die ¶
europäische ersetzt worden, nur Lederbeinkleider und Mokassins sind noch im Gebrauch. Die Stellung der Frau ist eine sehr gute, und wenn vor der Verheiratung die Weiber auch ziemlich freie Sitten haben, so wird die Ehe doch sehr streng gehalten. Die Würde der Häuptlinge, deren jeder kleine Stamm einen hat, beruht auf Wahl. Die Sprache [* 11] der Komantschen gehört zur Numafamilie und ist in den Ebenen des Westens sehr verbreitet. Ihre Spiele und Tänze sind sehr zahlreich; ihre Religion ist eine Art Sabäismus, sie beten die Sonne [* 12] als die Schöpferin alles Bestehenden an und glauben an ein zukünftiges Leben auch für ihre Tiere. Für mehrere Sternbilder und Sterne haben sie besondere Namen, unterscheiden vier Jahreszeiten [* 13] und gewisse Phasen in denselben, haben aber nicht, wie behauptet, den mexikanischen Kalender.
Vgl. Ten Kate (im »Ausland« 1885);
Marcy, Exploration of the Red River (Washingt. 1854);
Fisher (im »Journal of the Ethnological Society of London«, [* 14] Bd. 1).