Columbia
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Columbia
Columbia
[* 2] (spr. kolömbjä), mächtiger und merkwürdiger
Fluß im westlichen
Nordamerika,
[* 4] der für die Gewässer eines
Areals von fast 772,000 qkm (14,020 QM.) die ausführende Hauptader bildet und, ganz
und gar einer gebirgigen Plateaulandschaft angehörig, fast durchaus Oberlauf und nur auf einer kurzen
Strecke Unterlauf ist. Er entspringt in dem kleinen Columbiasee
am Westfuß des
Felsengebirges (50° nördl.
Br.), fließt bis
zum Boat Encampment (52° 10' nördl.
Br., 940 m ü. M.) am
Fuß des Athabascapasses in nordwestlicher
Richtung, wendet sich
dann plötzlich nach S., durchfließt die beiden langgestreckten Arrow
Lakes und tritt, nachdem er
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von O. noch den Kootanie (s. d.) und dicht bei der Grenze den Clarke's Fork (s. d.) aufgenommen, bei Fort Shepherd ins Gebiet
der Vereinigten Staaten
[* 6] über. Der vereinigte Fluß liegt hier noch 385 m ü. M. Unterhalb Colville bildet der Fluß Wasserfälle
und Stromschnellen und fließt bei einer Breite
[* 7] von 550 m mit reißender Geschwindigkeit dahin. Der oberste
dieser Wasserfälle sind die Kettle Falls (Kesselfälle), 17 m hoch, der unterste die Priest Rapids. Auf dieser Strecke nimmt
der Columbia
noch den Spokane von W. und den von N. kommenden Okinane auf.
Bis zur Mündung des letztern begleiten ihn Wälder, aber unterhalb tritt er in die Region der Prärien
und Steppen ein. Wo der Snake River (s. d.), der größte Zufluß des Columbia
, in denselben
eintritt, ist der Fluß 1200 m breit; aber seine Wassermenge entspricht kaum dem von ihm entwässerten Stromgebiet. Seine
Richtung von hier an ist im wesentlichen eine westliche. Ehe er in die Küstenregion eintritt, durchbricht
er in zwei Schluchten das Kaskadengebirge, nämlich in den von hohen Basaltwänden gebildeten Dalles (»Rinne«),
wo der Fluß
auf 75 m Breite eingeklemmt ist und im Juni, zur Zeit der Schneeschmelze, 19 m über das Niveau seines Winterstandes steigt,
und in den 60 km weiter unterhalb gelegenen Cascades. In seinem Mündungsgebiet erweitert sich der Fluß
bis zu 11 km, doch ist seine Einfahrt eng und durch Sandbänke, Winde
[* 8] und Nebel für die Schiffahrt gefährlich. Bei einer gesamten
Länge von 2250 km ist der Columbia
nur auf vier Strecken von zusammen 965 km schiffbar, nämlich von der Mündung
bis zum Fuß der Cascades (190 km), von da bis zu den Dalles (80 km), von dort bis zu den Priests Rapids (295 km) und von Colville
bis zum Boat Encampment (400 km). Auch der im Unterlauf eintretende Willamette (s. d.) ist eine Strecke weit schiffbar. Wichtiger
fast als die Schiffahrt ist auf dem untern Columbia
die Lachsfischerei, die 1866 erst 4000 Kisten, 1881 aber
530,000 Kisten zu 48 Pfd. ergab.
Columbia
[* 2] (spr. kolömbjä, District of Columbia
, abgekürzt D. C.), der sogen. Bundesdistrikt der Vereinigten Staaten von
Nordamerika, mit der Bundeshauptstadt Washington,
[* 9] ein 181 qkm großes Gebiet auf der linken Seite des Potomac, 180 km
oberhalb seiner Mündung in die Chesapeakebai. Von den (1880) 177,624 Einw. (worunter 59,596
Farbige) wohnten 159,871 in den beiden Städten Washington und Georgetown. Angebaut waren 1880: 5262 Hektar. Die landwirtschaftlichen
Produkte (namentlich Gemüse) erreichten 1880 einen Wert von 514,000 Doll., wogegen die 971 gewerblichen Anstalten Waren
im Wert von 12 Mill. Doll. lieferten. Am wichtigsten waren die Produkte der 28 Druckereien, der Kornmühlen und der Kupferstecher.
Das Gebiet wird direkt vom Kongreß der Vereinigten Staaten verwaltet. Sein Gouverneur, dessen Sekretär
[* 10] und fünf Oberrichter
werden vom Präsidenten ernannt und von der Bundesregierung salariert. Die Lokalbehörden ernennen die
untergeordneten Beamten und die Friedensrichter. Die gesetzgebende Macht liegt in den Händen eines vom Volk jährlich gewählten
Abgeordnetenhauses. Die Revenue betrug 1883: 4,184,376 Doll., die Distriktsschuld beinahe 9 Mill. Das jetzige Columbia
wurde 1788 von
Maryland als Bundesgebiet abgetreten. Der früher zu ihm gehörige, jenseit des Potomac gelegene Teil, den
Virginia 1789 abgetreten hatte, wurde diesem Staat 1846 zurückgegeben.
Columbia
[* 2] (spr. kolömbjä), Name mehrerer Städte in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die bedeutendsten sind:
1) Hauptstadt des Staats Südcarolina, am schiffbaren Congareefluß gelegen, nur
wenig unterhalb der berühmten Fälle dieses
Flusses, ist regelmäßig angelegt, mit 30 m breiten, von Bäumen beschatteten Straßen, und berühmt wegen
ihrer Blumengärten. Das in Granit aufgeführte Kapitol, welches 3 Mill. Doll. kostete, blieb vom Feuer, welches auf Befehl des
Generals Wade Hampton angelegt wurde, verschont. Andre öffentliche Gebäude sind: das Rathaus (gleichzeitig Opernhaus),
die Markthalle, das Post- und Revenueamt und ein Zuchthaus. Columbia
hat (1880) 10,036 Einw. Seine Industrie (Maschinen-
und Wagenbau) ist noch in der Kindheit. An mildthätigen Anstalten gibt es ein Irrenhaus, an Bildungsanstalten eine Universität
(1804 gegründet) und zwei theologische Seminare. -
2) Stadt im nordamerikan. Staat Pennsylvanien, am Susquehanna, über welchen eine 1866 m lange Brücke [* 11] führt, und 54 km unterhalb Harrisburg, hat lebhaften Handel mit Bauholz, Eisenwerke und (1880) 8312 Einw. -
3) Hauptort der Grafschaft Maury des Staats Tennessee, am Duck River, 55 km südsüdwestlich von Nashville, mit (1880) 3400 Einw., ist Sitz mehrerer höherer Schulen (Jackson College, Maury Female Academy etc.). -
4) Hauptort der Grafschaft Boone im Staat Missouri, nordwestlich von Jefferson City, mit (1880) 3328 Einw., lebhafter Handelsplatz und Sitz der Staatsuniversität.