Columbānus,
Heiliger, einer der ältesten Apostel des Christentums bei den Germanen, wurde um 540, nach andern um 550, in dem irländischen Distrikt Leinster (Lagenorum terra) geboren, ward Mönch des irischen Klosters Bankor, begab sich 590, nach andern 594, mit zwölf Klosterbrüdern zu Bekehrungszwecken nach Burgund und gründete hier die Klöster Anagrates (Anegray), Luxovium (Luxeuil) sowie verschiedene andre im Juragebirge und zu Besançon. [* 2] Seine Regel war ursprünglich weit strenger als die des heil. Benedikt, welcher sie später freilich ganz weichen mußte.
Differenzen mit der berüchtigten
Brunhilde hatten zur
Folge, daß man ihn 610 nach
Nantes
[* 3] führte, um ihn
nach
Irland einzuschiffen; Columbanus
aber floh und begab sich zu
Chlotar II., König von
Neustrien, später zu Theodebert, König von
Austrasien, zog dann mit
Schülern, unter denen
Gallus (s. d.) hervorragte, den
Rhein hinauf tief in das
Land der
Alemannen
hinein und ließ sich endlich in
Bregenz
[* 4] nieder, von wo aus er mit
Gallus sein Missionsgeschäft betrieb. 613 begab sich Columbanus
in
die
Lombardei, wo seine wichtigste
Stiftung das
Kloster
Bobbio wurde, in
dem er 615 starb.
Sein Gedächtnistag ist der 21. November.
Vgl. Hertel in der »Zeitschrift für historische Theologie« 1875.