Colton
(spr. kohlt'n), Caleb, engl. Dichter, geboren um 1780,
ward auf dem
College zu
Eton erzogen, studierte in
Cambridge und gelangte früh zu geistlichen
Würden. Als
Vikar in
Kew
und Petersham hatte er nicht unbedeutende Einkünfte, geriet aber durch regelloses
Leben in tiefe
Not. Diese trieb ihn, nachdem
er 1810 sein »Narrative of the Sampford Ghost«, 1812 das satirische Gedicht
»Hypocrisy« sowie das Gedicht
»Napoleon« und 1816 »Lines on the conflagration of Moscow«
herausgegeben, zur Abfassung seines
»Lacon, or many things in few words« (zuerst 1820 u. öfter, 2. Teil
1822; neue Ausg. 1867), eines aus Kernsprüchen besonders in Anlehnung an
Bacon und Burdon zusammengestellten philosophischen
Werkes, das die Bewunderung von ganz
England erregte. Dieser Erfolg verbesserte seine
Lage auf kurze Zeit; bald aber war alles
vergeudet, und Colton
sah sich genötigt, nach
Amerika
[* 2] zu entweichen.
Später finden wir ihn in
Paris,
[* 3] wo er
nacheinander Gemäldetrödler, Weinhändler, Dichter,
Korrespondent des »Morning Chronicle«, stets aber leidenschaftlicher
Spieler war, so daß er sich bald im
Besitz ansehnlicher
Summen sah, bald wieder betteln ging. Er erschoß sich in
Fontainebleau.