1)
(Rio
[* 2] Colorado des
Westens) großer
Fluß im westlichen
Nordamerika,
[* 3] entsteht aus zwei Hauptzweigen,
Green River
(RioVerde) und
Grand River
(Rio Grande), die beide von der Westseite der
Rocky Mountains, der erstere aus
N. vom Gebirgsknoten der Windriver
Mountains in
Oregon, der andre aus O. vom Middle
Park in Colorado, herunterkommen und in
Utah unter 38° 20' nördl.
Br. und 110° westl. L. v. Gr. sich vereinigen. Von
hier fließt der Colorado durch öde Felsenplateaus erst gegen
SW., dann gegen S., nimmt von N. her den
Rio Virgen,
von O. den Williamsfluß und den
RioGila auf und mündet unter 31° 55' nördl.
Br. in die nördlichste
Spitze des
Meerbusens
von
Kalifornien. In seinem mittlern
Lauf, bis in die
Nähe von Callville, liegt das
Bett
[* 4] des
Flusses in tiefen,
von mehrere
TausendFuß hohen Felswänden eingeschlossenen sogen.
Cañons (s. d.), welche erst 1870 genauer untersucht wurden.
Unterhalb
ArizonaCity (240 km von der Mündung) durchfließt er ein deltaartiges Schwemmgebiet und ist dort wegen zahlreicher
Sandbänke und der heftigen Flutwelle
(Bore) schwer schiffbar. Doch befahren ihn
Dampfer bis zu den ersten
Stromschnellen, 735 km über seiner Mündung. Das Stromgebiet des Colorado erstreckt sich über 582,000 qkm (10,575
QM.). Die
Länge des
Flusses beträgt 2700 km, sein
Gefälle (von der Vereinigung der Quellflüsse an) 1,8 m auf das
Kilometer.
Bei hohem Wasserstand ergießt sich der untere Colorado zuweilen in die westlich von ihm gelegene
Coloradowüste, deren tiefste
Stelle 91 m unter dem Meeresspiegel liegt.
Laufe von 1450 km in die seichte Matagordabai des Golfs von Mexiko.
[* 7] Er ist für kleine Dampfboote bis Austin fahrbar. Weiter aufwärts
enthält er zahlreiche Fälle. Seine Ufer sind holzreich und fruchtbar. -
3) (RioColorado) Fluß in der Argentinischen Republik, entsteht aus der Vereinigung des Rio Grande und Rio de Barrancas
beim Fort Cuarta Division und mündet nach einem Laufe von 1150 km in 40° südl. Br., nördlich vom Rio Negro, in den Atlantischen
Ozean. In seinem Oberlauf durchschneidet er fruchtbares Gelände, weiter unterhalb aber fließt er durch dürre Pampas, und
wenn er auch nach der Schneeschmelze anschwillt, so eignet er sich doch wenig zur Schiffahrt. Sein indianischer
Name ist Kobu Leufu (Gobu Leobù), »großer Fluß«.
Die zwischen den Front und ParkRanges eingeschlossenen drei Parke kennzeichnen diese Region. Es sind dies Depressionen, stellenweise
als Längenthäler entwickelt und durch Querjoche in Becken geteilt. Im NorthPark (2500-2700 m) entspringt
der Nordplatte, im Middle Park (2300 m) der Grand River, ein Quellstrom des Colorado; im SouthPark (2400-3000 m), mit Hügeln
vulkanischer Bildung übersäet, entsteht der Südplatte. Noch weiter südlich, zwischen Sangre de Christo Range und dem Sawatchgebirge,
breitet sich die 5000 qkm große Ebene von San Luis aus (2100-2400 m), ein Sandstrich, mit Artemisien,
Büschel- und Gramagras bewachsen; die Abhänge der Gebirge sind bis auf 3170-3380 m dicht bewaldet. Das Klima
[* 9] ist trocken und
gesund.
Eine Eisenbahn durchschneidet innerhalb des Gebiets die Felsengebirge und verbindet Denver mit Utah. Zusammen
hatten die Eisenbahnen 1884 eine Länge von 4518 km. Nach der Verfassung vom Jahr 1875 werden der Gouverneur und die obern Beamten
sowohl als die Senatoren und die Abgeordneten für 2 Jahre, die Richter aber
für 2-9 Jahre, sämtlich vom Volk, gewählt. Die
Revenue belief sich 1884 auf 404,862 Doll., die Staatsschuld auf 515,908 Doll. Hauptstadt ist Denver. - Colorado wurde
bereits 1540 von Vasquez Coronado von Mexiko aus durchzogen und später von Pike (1806), Long (1820) und J. ^[John] Fremont (1842)
durchforscht; aber vor Entdeckung von Gold, im Jahr 1858, lebten in demselben neben Indianern nur wenige Mexikaner und
Spanier und einige amerikanische Jäger und Händler. Im J. 1861 wurde in demselben eine Territorialregierung eingesetzt, und 1876 trat
das Gebiet als Staat in die Union ein.
Vgl. Fossett, Colorado, its gold and silver mines (New York 1879);