Colombey-Nouilly
(spr. kolongbä-nuji), zwei Dörfer östlich von Metz, nach denen die erste der vor Metz gelieferten Schlachten deutscherseits benannt wird, während die Franzosen sie nach Borny oder Courcelles benennen (s. den Schlachtplan von Metz). Am 14. Aug. frühmorgens trat das französische Heer seinen Rückzug von Metz an, um in Châlons sich mit Mac Mahon zu vereinigen; zwei Korps waren bereits auf das linke Ufer übergegangen, als nach 3 Uhr von den Generalen der ersten deutschen Armee auf dem rechten Moselufer auf eigne Hand ein Angriff gemacht wurde, um die Franzosen festzuhalten. Das Gefecht wurde von der 26. Infanteriebrigade vom 7. Korps unter Generalmajor v. d. Goltz eröffnet, der den Angriff zunächst gegen Colombey richtete, wo die 3. Division des von General Decaen befehligten 3. Armeekorps stand. Die Franzosen hatten eine durch das Terrain geschützte Stellung, die sie auch sehr gut zu benutzen wußten, so daß die Deutschen einen schweren Stand hatten, zumal die Franzosen ihnen auch an Zahl sehr überlegen waren. Erst nachdem der Kampf bei Colombey längere Zeit gedauert hatte, entspann sich nördlich davon ein Gefecht bei Montoy und Noisseville, wo die 1. und 2. deutsche Division gegen die Division Grenier vordrangen. Um 5 Uhr wurde Montoy genommen, doch dauerte der Kampf in aller Heftigkeit fort, wobei die Deutschen durch die ihnen gegenüberstehende Sonne geblendet und am Zielen gehindert wurden. Zwar drangen sie bis Mey vor, mußten aber vor den von General Ladmirault gesendeten Verstärkungen wieder auf Montoy zurückweichen, wo ein dreimaliger Angriff der Franzosen unter großem Verlust abgeschlagen wurde. Die hart mitgenommene 26. Brigade erhielt jetzt Unterstützung durch die 25. Brigade unter General Glümer; aber erst als um 6½ Uhr Manteuffel mit der Spitze des 1. Korps und um 6¾ Uhr Kameke mit der 14. Division bei Colombey erschienen, während zugleich die 1. zur zweiten Armee gehörige Kavalleriedivision unter General Hartmann von Süden her gegen Mercy le Haut vordrang, wurde der Kampf entschieden. Die Franzosen zogen sich unter die Forts von Metz zurück, die Deutschen nahmen, da sie nicht weiter verfolgen konnten, ihre frühere Stellung wieder ein. Der Gesamtverlust der Deutschen betrug ca. 5000 Mann, der der Franzosen nur 3600 Mann, was sich aus der gedeckten Stellung der Franzosen erklärt. General Decaen starb nachher an seinen Wunden. Der Gewinn des Tags war, daß die Franzosen in ihrem Marsch auf das linke Moselufer aufgehalten wurden, wodurch die Umgehung derselben durch die zweite Armee ermöglicht war.