Colocasĭa
Ray (Kolokasie), Gattung aus der Familie der Araceen, großblätterige Stauden der tropischen und subtropischen Zone, welche den Caladium- und Arum-Arten sehr nahe stehen und sich nur durch die Blütenbildung von ihnen unterscheiden.
Colocasia
antiquorum
Schott (Colocasia
esculenta
Schott,
Caladium esculentum
Vent.,
Arum esculentum L., ägyptische
Zehrwurzel; s. Tafel
»Nahrungspflanzen«)
[* 2] ist in
Ostindien
[* 3] heimisch und wurde frühzeitig nach
Westen verpflanzt und in
Ägypten
[* 4] unter dem
Namen Kulkas
kultiviert. Von dort ward sie nach
Spanien,
[* 5] wo sie jetzt verwildert vorkommt, nach
Kreta,
Cypern,
[* 6]
Kalabrien sowie nach
Amerika
[* 7] übergeführt. Die
Wurzel,
[* 8] oft von der
Größe eines Kindskopfes und bis 6 kg schwer, ist roh scharf und
ätzend, schmeckt aber nach dem
Kochen angenehm kastanienartig und enthält sehr viel
Stärkemehl.
Man benutzt sie daher allgemein als Gemüse und kultiviert sie zu diesem Zweck in Ost- und Westindien, [* 9] auf den Molukken, in Südamerika, [* 10] Neuseeland und auf den ozeanischen Inseln unter dem Namen Taro oder Kalo auf feuchten Feldern und in künstlichen Sümpfen. Mehrfach wird auch aus der Knolle Stärkemehl dargestellt. Blätter und Blattstiele werden als Gemüse benutzt (karibischer Kohl). Die alten Ägypter benutzten die verschiedenartig gebogenen Blätter als Trinkschalen. Bei uns wird die Kolokasie als Blattpflanze [* 11] auf Rasen mit Ricinus und Canna kultiviert.
Colocasia
macrorhiza
Schott, auf
Ceylon,
[* 12] und Colocasia
macronata
Schott, in
Ostindien,
werden ganz ebenso benutzt und in Südasien und
Südamerika,
Westindien etc. kultiviert.
Colocasia
himalaiensis
Royle
(Cocoawurzel),
auf dem
Himalaja, bildet hier die Hauptnahrung der untern Volksklassen. Die ungekochten
Blätter dieser
Pflanzen werden wegen
ihrer
Schärfe arzneilich verwendet. Bei Colocasia
odora
Brongn. hat man während der
Blüte
[* 13] eine
Erhöhung der
Temperatur der in der
Blütenscheide eingeschlossenen
Luft um 20-30° beobachtet.