(MontCollon, spr. mong kolóng), das
Haupt einer der vier großen
Gruppen der
Walliser Alpen (3644 m), umlagert von
verschiedenen Felshörnern und von Firnmulden, von welchen sich beträchtliche Eisströme zu
Thal
[* 2] senken: der
Glacier d'Arolla
in das
Val d'Arolla, d. h. das eine der beiden Quellthäler des
Val d'Hérens, der
Glacier d'Otemma und der
Glacier de Breney
in das
Val de
Bagnes. In einem der
Ausläufer ragt der
Mont Pleureur (3706 m) auf, der den bösartigen
Glacier de
Gétroz (s. d.)
trägt.
(Colde) oder ColduMont Collon (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
3130 m (3132 m auf der italienischen Karte). Passübergang, über dem
obern Ende der Combe d'Arolla (SW.-Arm des Eringerthals), die er mit dem Valpelline verbindet. Kann von
den MaiensässenArolla über den Arollagletscher in 3½ Stunden ohne Schwierigkeit erreicht werden; von der Passhöhe durch
die wilde Combe d'Oren nach Prarayé im Valpelline in bequem 3½, nach Aosta in 8½ Stunden. Von der durch ein kleines Eisenkreuz
mit der Jahreszahl 1754 bezeichneten Passhöhe oder noch besser vom benachbarten Mont Brûlé aus öffnet
sich ein zwar nur wenig umfassender aber desto überwältigenderer Einblick in das grossartige Gletscher- und Hochgebirgsgebiet.
Der Pass ist schon lange bekannt; 1543 spricht Sebastian Münster in seiner Cosmographia Universalis von ihm als dem Magnumnivosum montem qui major glacialis etArollavocatur und 1691 hat ihn P. A. Arnod beschrieben. Früher
wurde der Col de Collon von den Bewohnern der umliegenden Thalschaften als Handelsweg zwischen Eringerthal und Aosta viel
begangen, und über ihn trieben auch die Walliser Bauern ihre zum Verkauf bestimmten Tiere hinüber auf die grossen Viehmärkte
von Aosta. Die erste bekannte touristische Ueberschreitung des Passes ist die
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von Godeffroy im Jahr 1838; 1842 querten ihn vom Valpelline aus der englische Naturforscher J. D. Forbes und Professor Bernhard
Studer aus Bern.
Nahe der Passhöhe wurden 1841 acht Männer aus Evolena von einem Schneesturm überrascht, der dreien von ihnen
das Leben kostete. Noch im Jahre 1853 hat man Fährten von den Gemsen nachstellenden Wölfen entdeckt
und auch Luchse gesehen.
(Mont) (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
Hochgebirgsgruppe, zwischen Arollagletscher, Col de Collon, Col de l'Evêque, Otemmagletscher, Col de Chermontane
und Vuibezgletscher. Hauptgipfel ist der Mont Collon oder Mont Collon Antérieur (3644 m), zwischen Pigne d'Arolla
und der Kette der Bouquetins, der von Arolla aus gesehen das Thal als breiter, mit mächtigem Eisdach gekrönter Stock abschliesst.
Zum erstenmal 1867 von G. E. Foster mit den Führern H. Baumann und Kronig erstiegen.
Von Arolla aus über den Col de Pièce und den WNW.-Grat in 6 Stunden; wird aber häufiger von SO. her in
Angriff genommen. Der Mont Collon Antérieur ist vom Mont Collon Moyen oder der Mître de l'Evêque durch den auf der Siegfriedkarte
unbenannten Col de Collon Moyen (3150 m) getrennt, der in ca. 4 Stunden den Uebergang vom Arolla- zum Vuibezgletscher vermittelt,
aber nur von den Besteigern des einen oder andern der umliegenden Gipfel begangen wird und zum erstenmal 1879 von
Cust und Gardiner überschritten worden ist.
Dann folgt die Mître de l'Evêque oder Mont Collon Moyen (3672 m), am gleichen Tag und von demselben Alpinisten unter Ueberwindung
mannigfacher Schwierigkeiten vom Col de Collon Moyen aus zuerst bestiegen. Dieser Gipfel bildet eigentlich
nur eine Schulter seines Nachbars, des Evêque oder Mont Collon Postérieur (3738 m), der höchsten Spitze der Gruppe, die 1867 von
Baltzer und Schröder von Arolla aus über ihren NO.-Grat in 5½ Stunden bezwungen worden ist. Mont Collon Postérieur, Petit Mont Collon
und der Kamm der benachbarten Dents de Bertol bestehen aus einem peridotitischen Gabbro, der hier mitten
im metamorphischen Arollagneiss einen linsenförmigen Stock bildet.