Cola
Endl., Gattung aus der Familie der Sterkuliaceen, mittelhohe Bäume mit ungeteilten oder gelappten Blättern, in Rispen stehenden Blüten und vielsamigen, großen Früchten.
Cola
acuminata
R. Br. (s. Tafel »Genußmittelpflanzen«)
[* 2] ist ein 12 m hoher
Baum mit 16-20
cm langen Blättern, gelben, rotgefleckten
Blüten und fünffächeriger
Kapsel von der
Größe
einer
Zitrone, deren
Fächer
[* 3] je einen rötlichvioletten, innen blassen
Samen
[* 4] von der
Größe einer
Kastanie und fleischig-kerniger
Konsistenz enthalten. Diese
Nüsse,
Kola- oder
Gurunüsse, schmecken schwach bitter, nicht unangenehm und
nicht adstringierend; sie enthalten 2 Proz.
Kaffein und stehen als
Kaumittel bei den Negerstämmen Westafrikas von
Senegambien
bis einschließlich
Angola in hohem Ansehen.
Ihr
Gebrauch hat sich in den letzten
Jahrhunderten stets vermehrt, und so veranlaßten sie einen lebhaften Handelsverkehr zwischen
den Küstendistrikten und Zentralafrika, selbst bis zu den Küstenplätzen des
Mittelmeers.
[* 5] Die
Kolanuß
vermehrt und regelt den
Appetit, läßt die schädlichen klimatischen Einflüsse leichter ertragen, verbessert das
Trinkwasser
und wirkt schlafverscheuchend, so daß die Eingebornen nach ihrem
Genuß die
Gelage zu verlängern vermögen. An die Darreichung
von
Kolanüssen knüpft sich in
Afrika
[* 6] die Zusicherung von
Gastfreundschaft und
Schutz, und ohne dieselbe
ist kein
Geschäft anzubahnen. Sie werden auch als
Münze benutzt. Wegen der günstigen
Wirkungen, welche der
Genuß der
Kolanüsse
auf die
Neger ausübt, hat man den
Baum auch auf
Mauritius, in
Westindien,
[* 7]
Brasilien,
[* 8]
Mexiko
[* 9] und in andern ausgedehnten
Strecken
des amerikanischen
Kontinents, wo viele
Neger leben, angepflanzt. Eine geringere
Sorte, die weiße
Kolanuß,
stammt von Cola
macrocarpa
R. Br.