Titel
Coke
(spr. kohk), 1) Sir Edward, engl. Rechtsgelehrter und Staatsmann, geb. zu Mileham in der Grafschaft Norfolk, ward 1592 Solicitor general der Königin Elisabeth, 1593 Sprecher im Haus der Gemeinen und 1594 Attorney general. Unter Jakob II. erwarb er sich die Gunst des Königs durch sein Verhalten im Prozeß Raleighs und bei der Untersuchung gegen die Teilnehmer der Pulververschwörung, so daß er 1606 zum Oberrichter im ¶
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Gerichtshof der Common Pleas und 1613 zum Oberrichter der King's Bench ernannt wurde. Als aber Coke
die richterliche Unabhängigkeit
und die Hoheit des Gesetzes gegenüber den Wünschen des Hofes zu wahren strebte, wurde er 1616 abgesetzt. Im Parlament fuhr er
fort, im freisinnigen Sinn zu wirken, und ließ sich in dieser Wirksamkeit auch durch eine Haft im Tower,
die der König 1621-22 über ihn verhängte, nicht behindern. Er starb Cokes Hauptwerk ist: »Institutes of the laws
of England« (Lond. 1628, 1788 u. öfter). Seine Biographie schrieb G. W. Johnson (Lond. 1837, 2 Bde.).
2) Thomas William Coke
, Graf von Leicester,
[* 4] Landwirt, geb. vertrat von 1774 bis 1832 die Grafschaft
Norfolk fast ohne Unterbrechung im Parlament und erwarb sich durch seine Musterwirtschaft zu Holkham in Norfolk große Verdienste
um Einführung des sogen. Norfolker Fruchtwechsels in vier Feldern, des Mais- und Turnipsbaues, der verbesserten Rindviehzucht
und einer auf wissenschaftlichen Prinzipien beruhenden Bodenkultur. Auch erfand er eine nach ihm benannte
Säemaschine. Er brachte im Verlauf von 36 Jahren den Reinertrag seiner Güter von 7000 auf 90,000 Pfd. Sterl. Er starb, nachdem
er 1837 als Graf Leicester von Holkham zur Peerage erhoben worden war,
Vgl. Rigby, Holkham, its agriculture etc. (Lond. 1821);
Molard, Système d'agriculture, suivi par M. Coke
(Par. 1820).