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Bibliothekar in Harvard, legte aber 1823 seine
Stellen nieder, um in Gemeinschaft mit
Bancroft die
Round Hill-Schule in Northamptonzu
gründen. Er stand derselben 5 Jahre in Gemeinschaft mit Sancroft, dann 5 Iabre allein vor, errichtete dann eine ähnliche
Schule zu Raleigh in Nordcaro- lina und zog 1839 nach Neuyork,
[* 3] wo er mit I. I.
Astor bekannt wurde, der
ihm in der Folge die Vorbereitungen und Leitung der
Bibliothek über- trug, welche
Astor der Stadt Neuyork schenkte. Zu diesem
Zweck machte Cohnheim
drei
Reisen nach Europa,
[* 4] kaufte namentlich in
Deutschland
[* 5] und
Paris
[* 6] wert- volle
Bücher und trat an die
Spitze der 1854 er-
öffneten gemeinnützigen Anstalt, der er bis 1860 vor- stand. 1862 zog er nach
Cambridge, wo er starb. -
Vgl. Anne G. Ticknor, Memorial ol ^. 6. 0. (Vost. 1874).
CohahuUa (spr. koa-u-), s. Coahuila. Eohen, Emil Wilhelm, Mineralog und Geolog, aeb. zu Aakjaer unweit Horsens in Iütland, besuchte die Universitäten in Berlin [* 7] und Heidelberg, [* 8] wo er 1867 Assistent am Mineralog. Institut wurde und sich 1871 habilitierte.
Von 1872 bis 1873 führte er eine Reise nach Südafrika [* 9] aus, welche ihn nach den Diamantfeldern, den Goldfeldern in Transvaal und nach der Ostküste zwischen Lyden- burg und Delagoa-Bai führte;
aus letzterer
Gegend veröffentlichte er eine Routenskizze und ein geolog. Profil. Im Jan. 1878 wurde (5. nach
Straßburg
[* 10] berufen als auherord.
Professor für Petrographie, Direktor des petrogr.
Instituts und geschäfts- führendes Mitglied der
Kommission für geolog.
Landesuntersuchung von Elsaß-Lothringen.
[* 11] 1886 wurde er ord. Professor der Mineralogie in Greifs- wald.
Cohnheim
hat namentlich die mikroskopische
Struktur und Zusammensetzung der Felsarten untersucht. Mit
Benecke zusammen veröffentlichte
er die «Geognost.
Beschreibung der Umgegend vonHeidelberg» (3 Hefte, Strahb. 1879-81).
Von Bedeutung ist die von ihm herausgegebene «Sammlung von Mikrophotogra- phien zur Veranschaulichung der mikroskopischen Struktur von Mineralien [* 12] und Gesteinen» (Stuttg. 1881-83; 2. Aufl. 1884);
auch hat er sich mit Er- folg dem Studium der Meteoriten zugewandt. Eohen, Henri, franz. Numismatiter, geb. 1808 in Amsterdam, [* 13] gest. als Konservator am Münzkabinett der Nationalbibliothek zu Paris. Grundlegend sind seine beiden großen Werke «D6- 801'iptiou ZLUßrais ä63 inouuaieg äe 1a repudii^uk romaills» (Par. 1857) und «Dsscription Iiistoi-iHiiß ä68 IN0QQ^i68 llHPP663 80118 I'kinpire romain» 7 Bde., ebd. 1859-68;
2. Ausg. von Feuardent, id. 1-7, ebd. 1880-90). vokerss (lat.), Miterbe. Cohn, Albert, Buchhändler, geb. in Berlin, war von 1853 bis 1870 Hauptbesitzer und Leiter, dann bis 1874 alleiniger Besitzer der Firma A. Asher & Co. (s. d.) in Berlin und London, [* 14] und führt seitdem das Antiquariat der letztern unter eigenem Namen fort.
Dasselbe ist eins der hervorragendsten Geschäfte dieser Art und befaßt sich in neuerer Zeit besonders mit dem Vertriebe litterar.
Seltenheiten aller Zeiten und aller Sprach- gebiete, wie auch mit dem Autographenhandel.
C.s Kataloge sind als bibliogr.
Hilfsmittel gefchätzt.
Auch verfaßte er «31ialv68p69.i 6 in t^siuianv» (Berl. 1865),
ferner Beiträge zum «Shakespeare-Jahr- buch», besonders die Shakespeare-Bibliographie desselben (seit 1864). Eohn, Ferd. Iul., Botaniker, geb. zu Breslau, [* 15] studierte in Breslau und Berlin Natur- wissenschaften, habilitierte sich 1850 für Botanik in Breslau und wurde 1859 zum außerord., 1872 zum ord. Professor daselbst ernannt. 1866 begründete er das Pstanzenphysiologische Institut der Breslauer Universität.
Seine Arbeiten beziehen sich zum größ- ten Teil auf die Morphologie und Entwicklungs- geschichte der niedern Algen [* 16] und Pilze. [* 17]
Dahin gehören: «Zur Naturgeschichte des lrotocoeeuZ p1uvia.1i8» (Bresl. 1850) und «Untersuchungen über die Entwicklungsgeschichte der mikroskopischen Algen und Pilze» (Bonn [* 18] 1853).
Hier stellte er zuerst die pflanzliche Natur der Bakterien und ihre Verwandt- schaft mit den Spaltpflanzen (Schizophyten) fest; seit 1872 veröffentlichte er «Grundlegende Unter- suchungen über Biologie und Systematik der Bak- terien».
Andere
Arbeiten von Cohnheim
sind
hauptsächlich in den «^ova actg. ^eacieiniae l^aroliuas 1^60- poIäiuNL uatui-Hß
culi08oruin», in den botan. Facb- journalen sowie in den
Berichten der Schlesiscken Gesellschaft für vaterländische Kultur
erschienen, deren botan. Sektion er seit 1856 leitet;
auch in der «Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie» von Sie-
bold und Koelliker hat Cohnheim
Untersuchungen über Organisation und Fortpflanzung von Infusorien
und Rädertieren veröffentlicht. 1882 veröffentlichte er das
Buch: «Die
Pflanze, Vorträge aus dem Gebiete der
Botanik». Cohnheim
ist
Herausgeber der «Bei- träge zur
Biologie der
Pflanzen», die seit 1870 in
Breslau erscheinen.
Eohn, Gustav, Nationalökonom, geb. zu Marienwerder, [* 19] studierte in Berlin und Jena [* 20] Geschichte, Rechts- und Staatswissenschaften und habilitierte sich 1869 an der Universität Heidelberg für Nationalökonomie, folgte dann im Herbst einem Rufe an das Polytechnikum in Riga, [* 21] wo er bis 1872 wirkte. 1873 begab er sich auf eine Studienreise nach England, deren Ergebnisse er verarbeitete in: «Untersuchungen über die engl. Eisenbahnpolitik» (2 Bde., Lpz. 1874-75; Bd. 1: «Die Entwicklung der Eisenbahngesetzgebung in England»; Bd. 2: «Zur Beurteilung der engl. Eisenbahnpolitik»).
1875 nahm er einen Ruf an das Eidgenössische Poly- technikum in Zürich [* 22] an, von wo er 1884 als ord. Professor der Staatswissenschaften nach Göttingen [* 23] berufen wurde. 1892 wurde er Mitglied der Reichs- kommission zur Enquete über das Börsenwesen.
Schriften von ihm, die der ethisch-socialpolit.
Rich- tung angehören, sind ferner: «Die engl. Eisenbahn- politik der letzten zehn Jahre» (Lpz. 1883),
«System der Nationalökonomie» (Bd. 1: «Grundlegung», Stuttg. 1885; Bd. 2: «Finanzwissenschaft», ebo. 1889; englisch in den «Nconomio 3tucli68» der Uni- versität Chicago, 1892),
" Volkswirtschaftliche Ab- sätze» (ebd. 1882),
«Nationalökonomische Studien» (ebd. 1886). Eohnheim, Iul.Friedr., Patholog, geb. 20. Juli 1839 zu Demmin [* 24] in Pommern, [* 25] studierte seit 1856 in Berlin, Würzburg, [* 26] Greifswald [* 27] und Prag [* 28] Me- dizin, wirkte 1862-63 als praktischer Arzt zu Berlin, wurde unter Virchow 1864 Assistent am Pathologi- schen Institut des Berliner [* 29] Charitekrankenhauses, 1868 ord.
Professor für allgemeine Pathologie und pathol. Anatomie in Kiel, [* 30] 1872 in Breslau, folgte aber Ostern 1878 einem Nufe als Professor der all- gemeinen Pathologie und Direktor des Pathologi- schen Instituts nach Leipzig, [* 31] woselbst er starb.
Ihm verdankt die Medizin den erperi- Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶