Codöl
,
s. v. w. Leberthran.
Codöl
13 Wörter, 96 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Codöl,
s. v. w. Leberthran.
Codöl,
s. v. w. Patentöl (s. Harzöl). ^[= Harzgeist. Bei der Destillation von Leuchtgas aus Fichtenharz wird als Nebenprodukt, wie von ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Codöl,
s. Cod liver oil. ^[= (Codöl), engl. Bezeichnung für Leberthran.]
(Oleum jecoris aselli), aus der Leber mehrerer Schellfischarten, besonders vom Schellfisch (Gadus Aeglefinus), Kabeljau (Gadus Morrhua Leberthran), vom Dorsch (G. Callarias und vom Köhler (G. carbonarius aber auch von G. Merlangus, G. Pollachius und G. Molva in Bergen, [* 4] Neufundland und Newhaven in Schottland gewonnenes Öl. Der blanke, hellblanke, gelbe (weiße) Leberthran fließt unter Erwärmung im Wasserbad aus den Fischlebern; doch gewinnt man ihn auch durch Einwirkung von Wasserdampf auf die zerkleinerte Leber (daher Dampfleberthran). Er ist klar, etwas dickflüssig, strohgelb oder goldgelb, von schwachem Geruch und Geschmack nach Fischen, wenig kratzend und schwach sauer reagierend.
Durch stärkeres Erhitzen und Auspressen erhält man den braunblanken oder blanken hellbraunen Leberthran, welcher hell kastanienbraun ist, stärker riecht und schmeckt und auch deutlich sauer reagiert. Aus dem Rückstand der Leber gewinnt man endlich durch Auskochen mit Wasser den braunen Leberthran. Im Handel versteht man unter Bergener Leberthran alle bessern Sorten. Der Baschinsche ist ein durch die Reklame angepriesener Dampfleberthran. Der ist ein trocknendes Öl und besteht aus Glyceriden der Olein-, Stearin- und Palmitinsäure; er enthält außerdem in geringer Menge Gallenbestandteile, Essigsäure, Buttersäure, Jod- und Bromverbindungen (0,05-0,1 Proz. Jod und Brom), Phosphor etc. Sein spezifisches Gewicht ist 0,920 bis 0,929; er bleibt noch bei -4 bis -6° klar (Neufundländer oder Labradorleberthran scheidet schon bei +5 bis +7° Stearin ab), ist leicht löslich in Äther, wenig in kaltem Alkohol, mehr in kochendem und wird durch ätzende Alkalien verseift.
Den Leberthran zu bleichen (mit Kohle, Pottaschenlösung, Kalkhydrat), ist nicht empfehlenswert. Man benutzt ihn hauptsächlich in der Medizin; sein Gehalt an Gallenbestandteilen befähigt ihn (besonders den braunen), tierische Membranen viel leichter zu durchdringen als andre fette Öle; [* 5] auch ist er leichter oxydierbar als diese. Besonders auf der ersten Eigenschaft beruht der bessere Nährwert des Leberthrans bei gewissen Erkrankungen, und er dient daher mit Erfolg bei Skrofulose, Rhachitis, Lungenschwindsucht, Gicht, chronischen Nervenleiden etc. Im Anfang der Kur pflegt er Magenbeschwerden, selbst Erbrechen zu bewirken; doch verschwinden diese Erscheinungen meist beim Gebrauch allmählich, während sie den fernern Gebrauch des Thrans mißlich erscheinen lassen, wenn sie nicht zurücktreten. Empfehlenswert sind kleine Zusätze von Zimtöl, Chloroform, Pfefferminzöl, welche den Geschmack verbessern; auch soll eisenhaltiges Wasser, gleich nach dem Einnehmen des Thrans ¶
getrunken, den übeln Nachgeschmack beseitigen. Technisch benutzt man Leberthran in der Gerberei. aus der Leber verschiedener Rochen und der Quappe hat geringere Bedeutung.