Cochin
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ind. Vasallenstaat, s. Kotschin.
Cochin
163 Wörter, 1'146 Zeichen
Cochin,
ind. Vasallenstaat, s. Kotschin.
Cochin
(spr. koschäng), Charles Nicolas, franz. Kupferstecher, geb. 1688 zu Paris, [* 2] arbeitete nach alten und neuen Meistern, wurde 1731 Mitglied der Akademie und starb 1754. Seine Zeichnungen sind mit Geist und Geschmack ausgeführt, doch war er in kleinern Blättern glücklicher als in großen. - Sein Sohn und Schüler Charles Nicolas, geb. zu Paris, bereiste Italien, [* 3] über dessen Kunstschätze er ein Buch: »Voyage d'Italie, etc.« (Par. 1758, 3 Bde.), schrieb, wurde 1752 Inspektor des königlichen Kupferstichkabinetts und 1757 geadelt. Er starb in Paris. Er war der gewandte und rasch fertige Illustrator des damaligen französischen Buchhandels. Er lieferte an 2000 Blätter. Doch gibt es auch viele Stiche von ihm, welche mit größern Ansprüchen auftreten, so die von ihm nach Vernet geätzten zwölf Prospekte französischer Seehäfen und verschiedene Blätter aus der heiligen Geschichte, zumeist nach zeitgenössischen französischen Künstlern. Mit Gravelot gab er »Iconologie par figures, ou traité complet des allégories, emblèmes« (Par., 4 Bde.) heraus.
(Kochin), Vasallenstaat des britisch-ind. Kaiserreichs, auf der Küste von Malabar, der Präsidentschaft Madras [* 5] unterstellt, 3525 qkm (64 QM.) groß mit (1881) 600,278 Einw. (meist Hindu), darunter 136,361 Christen und 1249 Juden (letztere sonst in Indien sehr selten), ist im O. gebirgig und mit wertvollen Teak- und Sandelholzwaldungen bedeckt, die der Fürst nach englischem Vorbild forstmännisch bewirtschaften läßt; auch Kaffeepflanzungen wurden hier angelegt.
Längs der Küste liegt eine Reihe flacher Strandseen, welche bei hohem Wasserstand den Verkehr auf der ganzen Strecke von N. nach S. ermöglichen, und aus denen die Regierung mit großem Gewinn Salz [* 6] bereitet. Der Radscha ist ein Hindu der reinen Kriegerkaste, steht im Vasallenverhältnis zur britisch-indischen Regierung, welcher er jährlich 20,000 Pfd. Sterl. Tribut zahlt, hat seine Verwaltung nach englischem Muster eingerichtet und unterstützt das Schulwesen, an dessen Spitze eine höhere Schule zu Ernakolam steht. Die hauptsächlichste Förderung erhält das Bildungswesen durch die zahlreichen Missionen mit ihren Schulen und Pressen. Der Staat unterhält zwei öffentliche Bibliotheken und eine Zeitung. Die Militärmacht besteht aus 326 Mann und 2 Geschützen. Die Einkünfte betrugen 1881-82: 144,928, die Ausgaben 133,426 Pfd. Sterl. Hauptstadt ist Ernakolam mit (1875) 14,038 Einw., doch residiert der Radscha in Tripunthora (8493 Einw.). - In der ältern Zeit teilte Kotschin die Geschicke des südlichen Indien (vgl. Madras); 1503 gründeten hier in der gleichnamigen Hauptstadt die Portugiesen ihre erste Niederlassung, die aber 1662 von den Holländern genommen wurde.
Mit den Portugiesen kamen die Jesuiten, welche das Seminar Ambalakoddu, beim heutigen Dorf Anquamali, errichteten und dort seit 1679 in der Landessprache (Malayalam) zahlreiche Werke druckten. Der Staat hatte damals einen größern Umfang; 1759 kam ein Teil des Landes an Travankor, und 1776 wurde Kotschin von Haider Ali von Maissur, später von seinem Sohn Tippu Sahib verwüstet. Unter diesem blieb Kotschin bis zum Fall von Maissur. 1791 trat der Radscha in ein Tributärverhältnis zur Ostindischen Kompanie, in welchem das Land verblieben ist, obschon 1809 ein Versuch gemacht wurde, dasselbe abzuschütteln. - Die Stadt Kotschin, mit (1875) 13,775 Einw., hat einen guten Hafen. S. Karte »Ostindien«. [* 7]