Cocculus
palmatus
, s.
Jateorhiza.
Cocculus palmatus
4 Wörter, 34 Zeichen
Cocculus
palmatus
, s.
Jateorhiza.
Miers., Gattung aus der Familie der Menispermaceen, schlingende, steif und abstehend behaarte Sträucher mit großen, handförmig gelappten und handnervigen Blättern, in zusammengesetzten, hängenden Rispen gebüschelt stehenden männlichen, in einfachen, hängenden Trauben einzeln stehenden weiblichen Blüten und eiförmiger, einsamiger Steinfrucht. Zwei im tropischen Afrika [* 3] und auf Madagaskar [* 4] heimische Arten.
J. palmata Miers. (Cocculus palmatus Dec.), ein windender Strauch mit krautigen, jährlich absterbenden Stengeln, an der Ostküste Afrikas, bei Oibo, Mosambik und Schupanga am untern Sambesi, kultiviert auf Mauritius, den Seschellen und auf der Malabarküste, hat große, langgestielte, rotbehaarte Blätter, blaßgrüne Blüten und Früchte von der Größe einer Haselnuß, länglich-rund und dicht mit langen, schwarzdrüsigen Haaren besetzt. Die bei den Eingebornen Ostafrikas in hohem Ansehen stehende und von ihnen Kalumb genannte starke, dicke, bräunlichgelbe, aus mehreren walzenförmigen, etwas gegliederten, gebogenen, fleischigen Knollen [* 5] von 30 cm Länge bestehende Wurzel [* 6] ist als Kolumbo-, Kalumbo-, Ruhrwurzel offizinell und kommt meist in 1 cm dicken Scheiben in den Handel.
Sie ist von ziemlich derber Textur, aber vorherrschend mehlig, schmeckt rein und sehr stark bitter, färbt Wasser sofort gelb, ist sehr reich an Stärkemehl und enthält außer oxalsaurem Kalk einen farb- und geruchlosen Bitterstoff, das Kalumbin C21H22O7 , amorphe Kalumbosäure und Berberin. Man benutzt sie mit Erfolg bei Verdauungsstörungen und damit verbundenen chronischen Diarrhöen, bei Durchfällen Schwindsüchtiger etc. Sie zeichnet sich dadurch aus, daß sie den Magen [* 7] wenig belästigt und daher auch gegeben werden kann, wenn ein subakuter Katarrh längere Zeit anhält. Sie wurde 1675 durch Redi als giftwidrig bekannt, aber erst durch den englischen Arzt Percival allgemeiner eingeführt und gegen Ende des vorigen Jahrhunderts fast überall in Deutschland [* 8] in die Pharmakopöen aufgenommen.