Coccidium
Leuck., Gattung der Gregarinen, [* 2] im Jugendzustand hüllenlose, ovale oder kugelige Gebilde mit deutlichem Kern und stark granuliertem Protoplasma, welche in Epithelzellen verschiedener Organe bei Wirbeltieren, Mollusken [* 3] und Gliedertieren schmarotzen und bei dem gewöhnlich massenhaften Vorkommen für ihre Träger [* 4] nicht unbedenklich sind. Im weitern Wachstum, während dessen sie die beherbergenden Zellen stark aufblähen und schließlich zerstören, scheiden sie auf ihrer Oberfläche eine Kapsel aus, deren Inhalt sich zu Psorospermien, Sporen, resp. Pseudonavicellen, kleinen kahnförmigen Gebilden, umwandelt. Diese entwickeln noch im Körper des Wirtes oder außerhalb desselben sichelförmige Gebilde, die sich im Körper des Wirtes in amöboide Formen verwandeln, welche den jungen Coccidien gleichen.
Coccidium
oviforme
Leuck. lebt in der
Leber
des
Kaninchens und des
Menschen in den Epithelzellen der
Gallengänge, gelangt im eingekapselten Zustand
in den
Darm
[* 5] und ans diesem
ins Freie, wo es sich weiter entwickelt. Fütterungsversuche mit sporenhaltigen Coccidien führten
zur
Infektion, wobei wahrscheinlich die durch die
Verdauung befreiten Coccidien in die Epithelzellen der
Gallengänge wandern.
Bei massenhaftem Auftreten bilden die Coccidien
Knoten in der
Leber, welche von krebsartigem Aussehen, kastanien- bis
hühnereigroß sind und einen schmutzig graugelben Brei mit vielen weißen Körperchen enthalten.
Durch Vernichtung zahlreicher Epithelzellen führen die Coccidien ernste Funktionsstörungen der betreffenden Organe herbei und können das Leben bedrohen, event. vernichten. Die Infektion des Menschen geschieht wohl durch Kaninchen, [* 6] mit deren Exkrementen Sporen in das Trinkwasser oder sonst an Orte gelangen, von wo eine Übertragung auf den Menschen möglich ist. Die Behandlung muß sich auf die Bekämpfung der Symptome und Verhinderung weiterer Infektion richten.
Coccidium
perforans
Leuck.,
kleiner als das vorige, lebt in den Epithelzellen des
Darmkanals von
Hund,
Katze,
[* 7]
Kaninchen, auch vom
Menschen und entwickelt
sich vollständig in dem Wirte, so daß bei einmaliger
Infektion, die wohl von den genannten
Tieren ausgeht,
eine
Vermehrung der
Parasiten an
Ort und
Stelle stattfindet. Dieselbe bewirkt Zerstörung des Epithels, Schwellung und
Infiltration
der Schleimhaut,
Verstopfung der
Lieberkühnschen Drüsen, Geschwürsbildung mit ihren symptomatischen
Erscheinungen. Da die
eingekapselten Coccidien sehr widerstandsfähig sind, kann sich die Behandlung nur gegen die junge
Brut
richten. Die Hauptsache ist Vermeidung der
Ansteckung durch die genannten
Haustiere.