Coahuīla
(spr. koa-u-) oder Cohahuila (verdorben aus Cauvuya), Staat der Republik Mexiko, [* 3] grenzt im N. und NO. an den Rio [* 4] Grande del Norte, im O. an Nuevo-Leon, im S. an San Luis Potosi und Zacatecas, im W. an Durango und Chihuahua,hat 156731 qkm und (1892) 177793 E., d. i. 1 auf 1 qkm. Das Gebiet gehört ganz dem obern Abfall des mexik. Hochlandes an. Der O. ist noch gebirgig und besteht aus dem altkrystallinischen Massiv an den Quellen des Rio Sabinas und dem Kreidegebirge, das sich von dort südlich ausdehnt; der N. verflacht sich allmählich gegen den Rio Grande hin und trägt auf seiner welligen Oberfläche Waldungen, grasreiche Ebenen und fruchtbare Thäler.
Der NW gehört dem
Bolson de Mapimi an, einer ausgedehnten, zum
Teil noch von unbezwungenen Indianern durchstreiften Senke
der Hochfläche (1157 m), die in Coahuila
die Lagunen del Muerto, in welche der Rio de Nazas fällt, de Parras im
S. und im N. die Laguna de Tlahualila (Caymansee) enthält, ein in der trocknen Zeit fast wasserloses,
oft aber 125 km von N. nach S. bedeckendes
Becken. Der
Bolson de Mapimi wird im W.,
S. und O. von steilen und oft durch
Cañons
von der Hochebene getrennten Kalksteinzügen eingefaßt, deren
Silber-, Kupfer- und Bleilager nur noch oberflächlich, wie
im N. bei
San Fernando de Rosas, ausgebeutet werden.
Das wichtigste dieser Gebirge ist die Sierra Mojada (s. d.). Weitere Bergzüge auf der Hochebene sind die Sierra del Piño, der Cañon del Rosario, Sierra de la Paila. Die bedeutendern Flüsse, [* 5] wie der Rio Salado (300 km) mit dem Rio Sabinas, und im S. der Pesquerto, ergießen sich in den Rio Grande. Das Klima ist gemäßigt und gesund, die Winter sind verhältnismäßig kalt, im Sommer wehen zuweilen erstickend heiße Winde. [* 6] Haupterwerbszweig ist Viehzucht, [* 7] doch eignen sich Boden und Klima [* 8] auch zum Anbau von Weizen, Mais und Hülsenfrüchten sowie der europ. Garten- und Baumfrüchte. Im SW. wird, besonders um Las Parras, Weinbau und auch Baumwollkultur getrieben.
Reine Indianer giebt es nur wenig. Als die
Spanier das Land in
Besitz nahmen, gehörte Coahuila
hauptsächlich drei
Stämmen: den Coahuiltec,
Toboso und Irritila, mit mehr als 150 Unterabteilungen.
Namen und
Sprachen derselben sind erloschen. Coahuila
wird von
zwei Eisenbahnen durchzogen; die eine zweigt von der Hauptlinie bei
Aviles am Rio Nazas ab, geht zwischen den Lagunen hindurch
und schließt bei Piedras Negras am Rio
Grande an die Texanischen
Bahnen an. Die zweite durchzieht den SO. und verbindet Saltillo
mit Monterey und Laredo einerseits und
San Luis
Potosi andererseits. Hauptstadt ist Saltillo (s. d.).