Coahuila
,
ein Staat in der Republik Mexiko, [* 2] der im O. an Nuevo Leon und Tamaulipas, im S. an Zacatecas, im W. an Durango und Chihuahua, im N. an Texas grenzt, gegen welches der Rio Grande [* 3] die Grenze bildet. Es ist ein im einzelnen noch wenig bekanntes Gebiet von 156,731 qkm (2846,4 QM.) Flächeninhalt. Der südliche Teil des Landes, das ganz dem obern Abfall des Plateaus von Neuspanien angehört, ist noch ziemlich gebirgig, indem von Nuevo Leon her einige Zweige der Ostkordilleren hereinziehen; der nördliche Teil verflacht sich allmählich gegen den Rio Grande hin, und auf seiner wellenförmigen Oberfläche wechseln große Waldungen mit grasreichen Ebenen und fruchtbaren Thälern.
Der südwestlichste Teil gehört der großen
Wüste des
Bolson de Mapimi an, die teilweise noch von unabhängigen
Indianern
durchzogen wird. Die bedeutendsten
Flüsse
[* 4] des
Staats sind im nördlichen Teil der
Rio Salado, der dem
Rio Grande
zuströmt und den
Rio Sabinas aufnimmt, im S. Zuflüsse des
San Juan. Von den
Seen Coahuilas
sind die größten: die durch eine
Verbreiterung des
Rio de
Nazas (Quellfluß des
San Juan) gebildete
Laguna del Muerto, die
Laguna de
Parras,
ein
Salzsee südlich davon, und der an der Westgrenze liegende Salzsumpf
Laguna de Tlahualila.
Das Klima [* 5] ist im allgemeinen gemäßigt und gesund, doch mit großen Kontrasten zwischen kalten Wintern und sehr warmen Sommern mit ausdörrenden Winden. [* 6] Der Haupterwerbszweig der Bevölkerung, [* 7] deren Zahl 1882 auf 130,026 Seelen geschätzt wurde, ist die Viehzucht, [* 8] daneben einiger Anbau von Weizen, Mais, Gerste, [* 9] Kaffee, Baumwolle, [* 10] Hülsenfrüchten, Zuckerrohr, spanischem Pfeffer, Wein sowie europäischen Gartenfrüchten, die recht gut fortkommen. Die Berge sind reich an Silber und Eisen, [* 11] und auch Gold, [* 12] Kupfer, [* 13] Blei, [* 14] Steinkohlen und Salz [* 15] kommen vor, doch wird der Bergbau [* 16] noch sehr lässig betrieben (1878: 1580 Arbeiter). Seit der Eröffnung der Eisenbahn von Laredo (Texas) nach Saltillo hat sich indes das Land sichtlich gehoben, und auch mehrere Fabriken (namentlich für Baumwollweberei) sind von eingewanderten Amerikanern gegründet worden. Hauptstadt ist Saltillo. S. Karte »Mexiko«.