Clusius
6 Wörter, 41 Zeichen
Clusius,
(spr. -klühs', Fort de l'Ecluse), Sperr- und Grenzfort im franz. Departement Ain, Arrondissement Gex, am Rhône, von Vauban erbaut und nach der im J. 1814 erfolgten Zerstörung durch die Österreicher 1824 wiederhergestellt, hat, da es von den umliegenden Höhen beherrscht wird, nicht mehr die frühere Bedeutung.
(spr. -klühs'), Charles de, gewöhnlich Clusius genannt, Arzt und Botaniker, geb. zu Arras, [* 3] studierte in Gent [* 4] und Löwen [* 5] die Rechte, lebte dann in Marburg [* 6] und Wittenberg, [* 7] studierte in Montpellier [* 8] Medizin, durchforschte als Botaniker einen Teil Südfrankreichs, lebte 1555-63 in seiner Heimat, kam dann nach Augsburg [* 9] und bereiste mit dem Grafen Fugger Belgien, [* 10] Frankreich, Spanien [* 11] und Portugal. Nach der Rückkehr lebte er in Belgien, Paris [* 12] und London, [* 13] erhielt dann einen Ruf als Gartendirektor nach Wien, [* 14] bereiste ganz Österreich [* 15] und Ungarn [* 16] und wurde vom Kaiser in den Adelstand erhoben. 1587 ging er nach Frankfurt [* 17] a. M., ward 1593 Professor der Botanik in Leiden [* 18] und starb daselbst. Er gehörte zu den ersten Botanikern, welche nach der Zeit der Reformation die Wissenschaft aus den Händen der Scholasten befreiten und sie auf das Studium der Natur selbst zurückführten, indem er die auf seinen europäischen Reisen gesammelten Pflanzen bestimmte, zu ordnen versuchte und in mehreren Werken beschrieb und zum Teil abbildete, von denen »Rariorum plantarum historia« (Antwerp. 1601) und »Exoticorum libri X« (das. 1605) die berühmtesten sind. Keiner seiner Vorgänger oder Zeitgenossen hat die Botanik mit mehr Entdeckungen bereichert als er.