Clos
du
Doubs (Le) (Kt. Bern,
Amtsbez.
Pruntrut und Freibergen).
Berglandschaft, in dem grossen Knie des
Doubs von
Beaugourd über
Saint Ursanne
bis Vaufrey (in Frankreich). 18 km lang, im Mittel 5 km breit; ca. 90 km2 Fläche, wovon die Hälfte zu Frankreich gehört.
Die schweizerisch-französische Landesgrenze wird durch
eine stark gebrochene Linie bezeichnet, die von
Le
Clairbief am
Doubs (486 m) quer über den
Rücken des
Clos nach N. bis 814 m ansteigt, die Bergweiden von Amont schneidet,
s., w. und n. um
Le Chaufour herum geht und diesen
Ort vom französischen Beurnevillers (845 m) trennt, nach O. abbiegt und
längs des
Kammes (899 m) bis w. Les
Epiquerez zieht, um im Zickzack wieder zum
Doubs abzusteigen, den sie
halbwegs zwischen
Ocourt u. Bremoncourt (in Frankreich) etwas oberhalb der Kirche von
La Motte in 424 m erreicht. Diese Grenzlinie,
die den ö. Abschnitt des Clos du Doubs
der
Schweiz zuweist, misst 9,5 km, während der die Halbinsel
des
Clos umfliessende
Doubs vom einen äussersten Grenzpunkt zum andern eine Strecke von 29 km zurücklegen muss und dabei
um 62 m fällt.
Der Clos du Doubs
ist die Fortsetzung der französischen Hochfläche von Maiche und stimmt mit dieser in seinem geologischen
Bau, seiner Pflanzendecke und Bevölkerung überein. Seine höchste Erhebung erreicht der Clos du Doubs
mit 914 m nw.
Epauvillers, im Uebrigen hält sich seine mittlere Höhenlage zwischen 800 und 900 m. Die abgerundeten einzelnen
Rücken sind mit Bergweiden, die zwischenliegenden
Wannen mit Aeckern und einigen wenigen Tannengruppen bestanden.
Doch ist der Boden in dieser Höhe nur wenig fruchtbar, Bäume sind selten und Obstbäume fehlen fast ganz. Im Gegensatz zum langen und kalten Winter erfreut sich die Landschaft eines herrlichen Sommers, dessen Schattenseite nur der oft sehr fühlbare Mangel an gutem Trinkwasser ist. Anders im tiefen Thal des Doubs, an dessen Hängen prachtvolle Buchen- und Tannenwälder mit reizenden Oasen von angebautem Land abwechseln. Hier treten mitten in üppigem Grün die Sickerwasser der Hochfläche in zahlreichen klaren Quellen zu Tage.
Stellenweise öffnen sich malerische
Schluchten, deren oberen Abschluss nicht selten ein in Stufen herniederflatternder Wasserfaden
bildet, der oft zum starken
Wasserfall, einem wahren kleinen
Giessbach anschwellen kann. Doch sind diese
Naturschönheiten meist versteckt und nur schwierig aufzusuchen, da hier dem
Lauf des
Doubs noch keine Fahrstrasse folgt und
oft nur halsbrecherische Fusspfade den Wanderer leiten. Dagegen führt über den
Rücken des Clos du Doubs
eine gute Fahrstrasse,
die von
Saint Ursanne (443 m) ausgeht und
Montenol (695 m),
Le Péca (750 m),
Epauvillers (697 m; hier Abzweigung
nach
Chervillers am
Doubs) und
¶
mehr
Essert-Fallon (738 m) mit einander verbindet, von wo sie sich einerseits nach Soubey (485 m), andererseits nach Les Epiquerez (873 m), Le Chaufour (845 m) und über Beurnevillers nach Frankreich fortsetzt.
Mit Rücksicht auf die Zwecke der Verwaltung gliedert sich der Clos du Doubs
an die Amtsbezirke Pruntrut und
Freibergen an. Zu Pruntrut gehören der N. und O. mit der Gemeinde und den Höfen Montenol, 59 Ew.; zu den Freibergen der S. und
W. mit den Gemeinden Epauvillers (mit Fin du Teck und Le Péca: 253 Ew.), Les Epiquerez (mit Essert-Fallon, Chervillers u. La Charmillotte: 188 Ew.)
und Soubey (mit Chercenay, Froidevaux und Le Chaufour: 354 Ew.). Zusammen 854 kathol. Ew. französ. Zunge.
Ackerbau, Viehzucht, Holz- u. Holzkohlenhandel; Uhrenindu
strie. Der sehr reinen und klaren Luft und der ausgedehnten Fernsicht
wegen entwickelt sich der Clos du Doubs
allmählich zur beliebten Sommerfrische für die Bewohner der Ebene.