Clemens
August, Kurfürst von Köln, [* 2] Sohn Maximilian Emanuels, Kurfürsten von Bayern, [* 3] geb. zu Brüssel, [* 4] wo sein Vater damals als Gouverneur der Niederlande [* 5] residierte, machte in Rom [* 6] unter Leitung des Papstes Clemens XI. seine Studien und ward 1719 Bischof von Paderborn [* 7] und von Münster, [* 8] 1723 als Nachfolger seines Oheims Joseph Clemens Kurfürst von Köln, 1724 noch Bischof von Hildesheim [* 9] und Osnabrück [* 10] und zehn Jahre später Großmeister des Deutschen Ordens.
Nachdem er erst 1725 zum Priester geweiht worden, übernahm er die Regierung seiner geistlichen Fürstentümer. Gleich seinem Bruder Karl Albert schloß er sich ganz an Frankreich an, mit dem er 1734 und 1740 enge Bündnisse einging. Die Waffenerfolge der Verbündeten im österreichischen Erbfolgekrieg zwangen ihn aber 1743, sich von Kaiser Karl VII., seinem Bruder, und Frankreich loszusagen. Während des Siebenjährigen Kriegs ward sein Stift von französischen Truppen besetzt. Er war einer der reichsten geistlichen Fürsten seiner Zeit und befriedigte seine Prachtliebe durch zahlreiche stattliche Bauten von Residenz- und Jagdschlössern. Die Regierung überließ er bei seiner Liebe zur Jagd und zum Reisen meist seinen Ministern. Er starb in Ehrenbreitstein.