(Gorgedes) (Kt. Waadt,
Bez. Orbe).
650-450 m. So heisst das enge und tiefeingeschnittene Flussthal der Orbe, zwischen dem Wasserfall
von Le Day und dem Orte Orbe, nach dem Dorfe Les Clées benannt. 9,5 km lang und zum grossen Teil bewaldet.
In Neocomschichten ausgewaschen, greift aber in seinem tiefsten Abschnitt oberhalb des Schlosses Les Clées bis zum obern Jura
(Purbeck und Portland) hinunter.
Der das Schloss tragende Felskopf (aus unterm Valangien bestehend) verdankt seine Herausmodellierung
einer Aenderung des Laufes der Orbe, die früher n. davon vorbeiging, dann aber durch einen zwischen Lignerolles
und La Russille von dem über ihrem linken Ufer aufsteigenden Kamm herabgekommenen Erdrutsch (oberes Hauterivien und Urgon)
nach S. abgelenkt wurde.
Der zunächst gebildete Stausee ist vom Fluss völlig wieder mit Geschieben aufgefüllt worden,
von denen n. des Dorfes noch ein bedeutender Rest sichtbar ist.
Bemerkenswerte Fundstellen von Fossilien
im obern Valangien (Horizont von Arzier).
(Les) (Kt. Waadt,
Bez. Orbe).
605 m. Gem. und kleines Dorf, über dem linken Ufer der Orbe, die hier durch eine tiefe und enge
Schlucht, die Gorge des Clées, fliesst; an der von Bretonnières kommenden und auf die Strasse Orbe-Pontarlier
ausmündenden Route; 5,4 km w. Orbe und 4,2 km n. der Station Croy der Linie Lausanne-Pontarlier. Telephon. Gemeinde, mit La Russille: 46 Häuser, 229 reform.
Ew.; Dorf: 27 Häuser, 142 Ew. Kirchgemeinde Lignerolles. Ackerbau. Säge und Mühlen.
Auf einem Felshügel zwischen Dorf und Fluss ein Burgturm, Ueberrest des ehemaligen Schlosses Les Clées. Der um 1830 renovierte
Turm ist bewohnt. Im Mittelalter stand hier eine befestigte Stadt, der mit der Burg zusammen die Hut über
den Engpass
anvertraut war. Als das Schloss im 12. Jahrhundert der Schlupfwinkel von Raubrittern geworden war, wurde
es von den erbitterten Umwohnern ein erstes Mal zerstört. Veste und Stadt erhoben sich von neuem und waren im Namen Burgunds
Residenz der Grafen von Genevois als dessen Lehensmännern. 1237 ging die Herrschaft an die Familie von Châlons und 1250 und 1260 an
den Grafen Peter von Savoyen über.
Als zur Zeit des Einfalles eidgenössischer Truppen ins Waadtland 1475 deren Kommissäre im Engpass von Les Clées von der
immer noch unter dem Befehl Savoyens stehenden Burgwache überfallen wurden, nahmen die Eidgenossen das Schloss mit bewaffneter
Hand und zerstörten es zugleich mit der Stadt endgiltig. Sein letzter Verteidiger, Peter von Cossonay,
fand bei diesem Anlass mit dem grössten Teil seiner Mannschaft den Tod. Das heutige Dorf ist erst seither entstanden.
(Usinedes) (Kt. Neuenburg,
Bez. Boudry).
515 m. Elektrizitätswerk der Stadt Neuenburg, in den Gorges de l'Areuse, 2 km nw. Boudry.
Die Wasserentnahme findet 1800 m weiter oben in der Combe Garot statt und liefert ein Gefälle von 56 m.
Der elektrische Strom von 4000 Volt Spannung wird durch eine 8 km lange Kabelleitung nach Neuenburg
geführt, wo er zur Beleuchtung,
zum Betrieb der Strassenbahnen und zu verschiedenen industriellen Zwecken verwendet wird. In der Nähe reiche
Fundstellen von Fossilien in den Mergeln des Hauterivien und im obern Valangien. Der Name des Werkes rührt von einer über
ihm gelegenen Wiese her.