Clavigo
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Clavigo,
y Fajardo (spr. -icho i fachár-), José, span. Schriftsteller, geb. um 1730 auf den Canarischen Inseln, kam frühzeitig nach Madrid, [* 3] wo er seit 1762 das Journal «El Pensador» herausgab und bald zu Ansehen gelangte, sodaß er die Stelle eines Direktors der Kronarchive erhielt. Clavijo y Fajardo war in nähere Beziehungen zu einer Schwester des franz. Schriftstellers Beaumarchais, Mademoiselle Caron, getreten, hielt aber dieser das gegebene Eheversprechen nicht. Beaumarchais erschien 1764 selbst in Madrid, forderte von Clavijo y Fajardo, als dem Verführer seiner Schwester, Satisfaktion und nötigte ihm ein schriftliches Bekenntnis eigener Unehrenbaftigkcit ab, auf Grund dessen er C.s Amtsentsetzung erlangte.
Doch 1773 ward derselbe wieder mit der Redaktion des «Mercurio historico y politico» beauftragt, die er bis zu seinem Tode führte. Er starb 1806 zu Madrid. Clavijo y Fajardo besaß ausgebreitete naturwissenschaftliche Kenntnisse, und seine Übertragung von Buffons «Histoire naturelle» (16 Bde., Madr. 1791–1802) verschaffte ihm die Stellung eines Vicedirektors der naturhistor. Sammlungen zu Madrid. Erhalten ist sein Name in dem genannten wenig günstigen Zusammenhang durch Beaumarchais’ «Mémoire» und «Eugénie» und Goethes «Clavigo».