Clavicembalo
(ital., spr. -tschem-; von lat. clavis, Schlüssel, Taste, und grch. cymbalum; frz. clavecin), Klavicymbel, Klavizimbel, auch einfach Cembalo und Kielflügel, ein Klavier-Saiteninstrument, das bis gegen Ende des 18. Jahrh. ungefähr dieselbe Rolle spielte wie das heutige ¶
mehr
Pianoforte, und durch dieses verdrängt ward. Das Clavicembalo
hat genau dieselbe Mechanik wie das Spinett (s. d.), d. h. die Saiten
werden durch Rabenkiele angerissen; es unterscheidet sich von diesem durch den größern Umfang von 4 bis 5 Oktaven sowie
durch die Flügelform und Anwendung mehrerer Saiten für denselben Ton (s. Chor [in der Musik]), wobei dann
meist einer dieser Saitenchöre eine Oktave höher oder tiefer steht und dadurch, daß man die einzelnen Chöre durch Züge
an- und abstellen kann, forte und piano erzeugt wird.
Obgleich der Ton des Clavicembalo
sehr durchdringend, metallisch-rauschend und für das Generalbaßspiel im Orchester vortrefflich
geeignet ist, gewann der Hammerflügel (s. Pianoforte) die Oberhand, weil hier das forte und piano durch
den bloßen Anschlag ohne weitere äußere Hilfsmittel möglich ist. (Über die Geschichte des s. Spinett und Pianoforte.) Die
bedeutendste Verbesserung des Clavicembalo
stammt von Hans Ruckers (s. d.). Das wirkungsvollste aller noch erhaltenen ist das Clavicembalo
J.
S. Bachs, in der königl. Instrumentensammlung zu Berlin.
[* 3] Es hat 2 Manuale, das obere mit 4 und 8 Fuß-, das untere mit 8 und 16 Fußton;
beide kann man koppeln, sodaß geradezu orchestrale Wirkungen dadurch erzielt werden können.