Titel
Clasen
,
1) Karl, ein in seinem künstlerischen Wirken fast der Vergangenheit angehörender Historienmaler der romantischen Richtung, der, geb. 1812 zu Düsseldorf, 1829 Schüler der dortigen Akademie wurde und eine Reihe von Historienbildern schuf, die, ohne bedeutenden poetischen Schwung und Großartigkeit der Konception, meistens einen lebendigen Ausdruck der Gestalten und eine fleißige Ausführung zeigen. Es sind Heiligen- und Altarbilder oder (und das sind wohl die bedeutendern) profangeschichtliche von religiösem Interesse. Daneben beschäftigte er sich mit Porträten, Aquarellen, Radierungen und Lithographien, besonders mit allegorischen und arabeskenartigen Darstellungen. Bedeutender in mancher Beziehung ist sein Vetter
2) Lorenz, geb. zu Düsseldorf, war von 1829 an ebenfalls Schüler der dortigen Akademie unter Th. Hildebrandt. Daneben beschäftigte er sich schon früh mit Ästhetik, lieferte Kunstkritiken für Düsseldorfer Journale, worin er namentlich das Verdienst hat, die damalige Überschätzung der belgischen und französischen Koloristen auf ihr richtiges Maß zurückgeführt zu haben. Als Künstler widmete er sich zunächst der biblischen, dann aber auch der profanen Geschichte, worin er bei seiner reichen Phantasie und seinem künstlerischen Takt unter günstigern Umständen Bedeutendes hätte leisten können. Seine besten Bilder sind wohl: die Bekehrung Chlodwigs durch seine Gemahlin Klothilde (1839), die Verstoßung der heil. Elisabeth (1840), der Sängerkrieg auf der Wartburg, der ihm infolge einer Konkurrenz übertragene Teil der Fresken im Rathaus zu Elberfeld (Segnungen des Gewerbfleißes und Einzug eines glücklichen Herrscherpaars, vollendet 1844) und die Bischöfe von Köln ¶
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und Mainz vor dem Kaiser Konrad II. (1847). Durch unzählige Nachbildungen bekannt wurde seine Germania auf der Wacht am Rhein im Rathaus zu Krefeld: später das Pendant dazu, die Germania auf dem Meer. Seit vielen Jahren lebt er in Leipzig.