Clairon
(franz., spr. kläróng), s. Clarino.
Clairon
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Clairon
(franz., spr. kläróng), s. Clarino.
Clairon
(spr. kläróng, eigentlich Claire
Josephe
Hippolyte
Leyris de la Tude), berühmte franz. Schauspielerin, ward 1723 in der
Nähe von
Condé in
Flandern geboren. Trotz ihrer vernachlässigten
Erziehung trat Clairon
schon im 12. Jahr in der
Italienischen
Komödie
als
Soubrette auf, war dann vier Jahre Mitglied der
Bühne in
Rouen,
[* 2] hierauf an den
Bühnen zu
Lille,
[* 3]
Dünkirchen
[* 4] und
Gent
[* 5] engagiert, bis sie als Sängerin 1743 in der
Großen
Oper zu
Paris
[* 6] angestellt wurde.
Trotz eines entschiedenen Erfolgs ging sie schon nach fünf Monaten von der Oper zu der Comédie française über. Sie begann ihr Debüt mit der Phädra, feierte einen glänzenden Triumph und ward bald eine bedeutende Nebenbuhlerin der Dumesnil. Nachdem sie 22 Jahre lang der Liebling des Publikums gewesen, ward sie, weil sie sich in gerechtem Unwillen über einen Taugenichts unter den Schauspielern geweigert hatte, aufzutreten, 1765 ins Gefängnis gebracht und betrat seitdem die Bühne nicht wieder.
Auf eine Einladung des
Markgrafen von
Ansbach
[* 7] begab sie sich, bereits 50 Jahre
alt, an dessen
Hof,
[* 8] wo sie bis 1791 blieb, kehrte
dann nach
Paris zurück und starb daselbst
Stolz von
Natur, mit
Schönheit und edler Gestalt ausgestattet, spielte
sie
Rollen
[* 9] wie
Phädra,
Zenobia, Monomime,
Dido und vor allen
Medea vorzüglich.
Voltaire sagte von ihr: »Sie
hat im
Ton der
Stimme, was die
Dumesnil im
Herzen«. Sehr lehrreich sind ihre
»Mémoires d'Hippolyte Clairon
et réflexions sur la déclamation
théâtrale« (Par. 1799; neue Aufl., mit
Biographie von
Andrieux, 1822; neue Ausg. 1847).