Civetta
59 Wörter, 406 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Civetta,
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Civetta
(spr. tschiw-), der höchste Gipfel der Agordinischen Dolomite im Südtirolischen Hochlande (s. Ostalpen).
Sie erhebt sich als breites, zackiges Felsmassiv südöstlich vom Alleghesee zwischen Val Agordo und Val di Zoldo zu 3220 m und wurde zuerst von Tuckett und Frenchey mit Melchior und Jakob Anderegg seitdem nicht allzuhäufig erstiegen.
1) Hendrik met de, niederländ. Maler, geboren um 1480 zu Bouvignes bei Namur, [* 4] hielt sich längere Zeit in Italien [* 5] auf und starb nach 1521 wahrscheinlich in Lüttich. [* 6] Er nannte sich auf seinen Bildern Henricus Blesius und malte Porträte [* 7] und Landschaften mit Figuren aus der heiligen Geschichte in einem noch trocknen und schweren Kolorit, aber mit fleißiger Naturbeobachtung. Mit Patinir gehört er zu den ältesten Landschaftsmalern der niederländischen Schule. Bilder von ihm befinden sich zu Wien, [* 8] München, [* 9] Madrid, [* 10] Venedig [* 11] u. a. O.; er pflegte dieselben mit einem Käuzchen zu versehen, weshalb ihn die Italiener Civetta nannten.
2) David, holländ. Maler, geb. im Haag, [* 12] studierte bei Cornelis Krusemann, arbeitete später in Paris [* 13] bei Robert-Fleury und kehrte 1843 nach dem Haag zurück, wo sein savoyisches Leiermädchen und ein ungarische Mäusefallenhändler seinen Namen bekannt machten. Später malte er auch historische Bilder, wie: Rubens und der junge Teniers, Paul Potter bei seinem Nachmittagsspaziergang. Sein eigentlicher Beruf sprach sich aber in der Gesellschaft von Musikliebhabern aus, worin er sich als glücklicher Humorist kundgab. Ein Maskenball wendete seinen Blick dem Kostüm [* 14] und der Sitte des 17. Jahrh. zu, dem er namentlich die komische Seite abzugewinnen wußte. Bles zeichnet sich durch große technische Fertigkeit, harmonisches Kolorit und sicheres Erfassen des glücklichen Moments aus.