Ciudad
Rodrīgo, Bezirksstadt in der span.
Provinz
Salamanca, auf steilem
Hügel rechts am Agueda, 27 km von der portugiesischen
Grenze, starke
Festung,
[* 2] zweiter Hauptwaffenplatz gegen
Portugal,
[* 3] hat eine gotische
Kathedrale, ein bischöfliches
Seminar und (1878) 6856 Einw., welche
Weberei,
[* 4]
Gerberei, Seifenfabrikation und
Handel betreiben. In der
Nähe Überbleibsel eines
römischen
Aquädukts; ein moderner versorgt die Stadt mit
Wasser. Ciudad Rodrigo
ist Bischofsitz. - Ciudad Rodrigo wurde im Anfang des 13. Jahrh.
von
Ferdinand II. angelegt und ist seit dieser Zeit als
Waffenplatz in der
Kriegsgeschichte von Wichtigkeit.
Eingenommen wurde es zuerst im spanischen
Erbfolgekrieg von den Engländern, aber schon von den
Franzosen
unter
Bay wiedererobert. Von großer Bedeutung wurde es im
Kampf
Napoleons I. gegen
Spanien. Die glücklichen
Gefechte, welche
Masséna mit seinen 70,000 Mann bei
Barba de Pierca und später bei Alcanniza lieferte, hatten die
Berennung
und engere
Einschließung von Ciudad Rodrigo
(seit zur
Folge. Am 10. Juli mußte sich die gänzlich zerstörte Stadt trotz der
Nähe einer schlagfertigen
Armee nach tapferer
Verteidigung ergeben.
Für die Verteidiger stiftete König
Ferdinand 1815 in
Anerkennung ihrer
Tapferkeit ein besonderes
Ehrenzeichen.
Nachdem die
Franzosen 18
Monate lang im
Besitz von Ciudad Rodrigo
gewesen waren und die Festungswerke wieder in gehörigen
Stand gesetzt
hatten, schlossen die
Engländer unter
Wellington die Stadt ein und nahmen sie bereits in der
Nacht vom 19. auf den 20. Jan. trotz
des tapfern
Widerstandes der
Besatzung.
Wellington ward dafür von den spanischen
Cortes zum
»Herzog von Ciudad Rodrigo«
und
Granden erster
Klasse erhoben.