Citrullus
Necker, Gattung aus der Familie der Kukurbitaceen, ein- oder mehrjährige, liegende oder kletternde, unangenehm oder nach Moschus riechende Kräuter mit einfachen oder ästigen Ranken, dreieckig eiförmigen oder rundlichen, tief drei- bis fünflappigen Blättern mit gelappten oder eingeschnittenen Segmenten, monözischen, einzeln achselständigen, ziemlich großen, gelben Blüten und kugeliger oder länglicher, nicht aufspringender, vielsamiger Beere. Drei Arten im tropischen Afrika [* 3] und Asien. [* 4]
Citrullus
Colocynthis
Arnott
(Koloquinte, Pomaquinte,
Alhandal, s. Tafel
»Arzneipflanzen
[* 5] I«),
[* 6]
mit dünnem, krautartigem, bodengestrecktem, kletterndem, scharf behaartem Stengel, [* 7] zerstreuten, gestielten, bandförmig fünfteiligen, steif behaarten Blättern, deren Zipfel buchtig fiederspaltig sind, gelben, grün geäderten Blüten und kahler, außen gelber Frucht, deren dünne, zerbrechliche Rinde ein weißes, schwammiges, sehr bitteres, leichtes Fleisch einschließt, in welchem sechs Gruppen eilänglicher Samen [* 8] eingebettet liegen. Die Koloquinte wächst von der Südküste des Kaspischen Meers durch ganz Persien [* 9] bis zum Persischen Golf, in Mesopotamien, auf Melos, im Gebiet des Roten Meers und des Nils, durch die Sahara bis Marokko [* 10] und tief nach dem Sudân, in Ostindien, [* 11] Japan [* 12] und am Kap, wird auch hier und da auf Cypern [* 13] und in Spanien [* 14] angebaut.
Die getrockneten, geschälten Früchte von 6-8 und 10 cm Durchmesser sind offizinell als Colocynthides; die ägyptischen samenarmen sind den samenreichen cyprischen und syrischen vorzuziehen, sie enthalten einen gefährlich drastisch wirkenden, schwer kristallisierbaren Bitterstoff, Kolocynthin, welcher durch Säuren in Zucker [* 15] und harzartiges Kolocynthein gespalten wird. Die Früchte teilen ihre ungemein starke Bitterkeit schon durch Anfassen den Fingern mit; das Pulver, mit einem Fünftel Gummi arabikum zu einer Paste angestoßen, liefert die Masse zu den Trochisci Alhandal (präparierten Koloquinten).
Die
Wirkung der
Koloquinte gleicht derjenigen der
Aloe, ist aber ungleich stärker. Man benutzt sie auch zur Vertreibung des
Ungeziefers, indem man mit der Abkochung Bettstellen wäscht und Tünche und Tapetenkleister damit vermischt. Die
Berber beschmieren
mit der Abkochung die Wasserschläuche, um den
Dromedaren das Durchbeißen derselben zu verleiden. Die gerösteten
Samen werden
von der ärmern
Bevölkerung
[* 16] der
Sahara gegessen. Die
Koloquinte war schon den Alten bekannt, bei den Arabern unter dem
Namen
Handal. Was
Karl d. Gr. anzubauen gebot, war wohl
Momordica
Elaterium
Rich.; auch andre
Kukurbitaceen sind
als
Surrogat der
Koloquinte in Anwendung gekommen, so die brasilische
Luffa purgans
Mart. und L. drastica
Mart.; in Südeuropa
wird bisweilen
Cucurbita aurantiaca
Willd. (Citrullus
Colocyntha Risso) gebaut.