Cither
,
s. Zither.
Cither
3 Wörter, 19 Zeichen
Cither,
s. Zither.
(Cither, Schlagzither), kleines, etwa ½ m langes und ¼ m breites, 5 cm hohes Saiteninstrument mit 29-42 Saiten in Quintenstimmung, über einen flachen Resonanzboden gespannt. Die fünf Griffbrett- (Violin-) Saiten a', a', d, g, c sind durch 29 Bunde chromatisch eingeteilt. Von den übrigen Saiten entfallen 12-13 auf die Begleitung (Mittelstimmen), die übrigen auf die Baßstimmen. Sie werden mit den drei mittlern Fingern der rechten Hand [* 3] intoniert, während der mit einem Schlagring aus Neusilber, Horn oder Stahldraht versehene Daumen die Melodiesaiten anschlägt, welche mit der linken Hand gegriffen werden.
Die Zither war ein bereits im frühsten Altertum bekanntes Instrument, später in den Gebirgsländern Süddeutschlands heimisch, ist neuerdings auch in Norddeutschland sehr verbreitet und durch Verbesserungen zum Konzert- und Orchesterinstrument herangebildet. Man unterscheidet Diskant- (Prim-), Konzert- und Elegiezithern. Die Streichzither besteht aus einem herzförmigen Korpus mit vier Saiten a', a', d, g, durch 29 Bunde wie die Schlagzither eingeteilt, und wird mit einem Violinbogen gespielt.
Eine größere Abart der Streichzither heißt Streichmelodium mit fünf Saiten und kräftigem, celloartigem Ton. Historisch hat die Zither sowohl etymologisch als der Form des Instruments nach verschiedenerlei Vorfahren, zunächst 1) die Kithara [* 4] (s. d.) der Griechen, die jedoch nicht wie die Zither flach auf den Tisch gelegt, sondern vertikal gehalten wurde und auch weder ein Griffbrett noch den die ganze Fläche der Besaitung deckenden Resonanzboden hatte;
2) die Kithara, die ursprünglich eine kleinere Lautenart war, später aber einen flachen Resonanzkasten erhielt und zu unsrer Guitarre (s. d.) wurde;
3) die Cither des 16. und 17. Jahrh. (engl. Zithern, Zithern; franz. cistre), eine andre Abart der Laute, welche stets mit Drahtsaiten bezogen war und mit einem Plektrum gespielt wurde. Der französische ¶
Name dieses Instruments deutet auf dasjenige, welches vielleicht das entsprechendste Prototyp der Schlagzither ist, nämlich 4) die Cistole (franz. citole, v. lat. cistella, »Kistchen«) des Mittelalters, eine Art Psalterium oder kleines Hackbrett.
Vgl. Baczyńsky, Für Freunde der Zither (Leipz. 1883);
Kniepp, Die Zither (Paderb. 1884);
Rudigier, Harmonik und Zitherspiel (Trier); [* 6]
Weigel, Vom Zitherspiel (das.);
»Katalog für Zithermusik« (Leipz. 1885);
Bennert, Illustrierte Geschichte der Zither (Luxemb. 1887).
Zeitschriften: »Echo vom Gebirge« (Tölz),
»Zithersignale« (Trier),
»Die Zither« (Hamb.),
»Der Troubadour« (Wien), [* 7]
»Wiener Zitherzeitung« (das.),
»Zentralblatt für die deutschen Zithervereine« (Leipz.). Schulen von Bayer, Darr, Bielfeld, Edlinger, Gutmann, Lang, Mayer, Messner, Moralt, Mühlauer, Renk u. a.; für Streichzither von Fiedler, Füßlen, Hüllmann.