Cirkus
,
[* 2] bei den alten
Römern die länglich-runde Rennbahn, in der die Wettrennen für Roß und Wagen, die sog.
Circensischen Spiele (s. d.) abgehalten wurden. Die älteste und größte
Anlage dieser Art in
Rom
[* 3] war der im
Thal
[* 4] zwischen Aventin und
Palatin gelegene Cirkus
Maximus (s. umstehende
[* 1]
Figur), der später besonders von Julius
Cäsar erweitert wurde. Nero führte einen Neubau auf, einen abermaligen begann Domitian
und vollendete
Trajan. Die letzten Rennen in demselben fanden 549 n.Chr. statt.
Der Cirkus
Maximus bestand aus einer langgestreckten
Arena; diese war auf den beiden Langseiten und der einen
halbkreisförmig geschlossenen Schmalseite von den stufenweise erhöhten Sitzreihen der Zuschauer umgeben. Zu größerer
Sicherheit ließ
Cäsar noch einen etwa 3 m tiefen und ebenso breiten
Kanal
[* 5] davor graben, den aber Nero, um Raum zu gewinnen,
wieder zuschütten ließ. An der der halbkreisförmig abgeschlossenen gegenüberliegenden Schmalseite
des Cirkus
lagen die Wagen- und Pferdeschuppen (carceres).
Auf ein Zeichen mit dem weißen Tuche sprangen die Thüren derselben durch eine mechan. Vorrichtung zugleich auf und ließen die darin zum Ablauf [* 6] aufgestellten Wagen heraus. Die Carceres waren überwölbt und an beiden Ecken mit turmartigen Oberbauten versehen. Über diesen befanden sich die kaiserl. Loge und die Plätze für den Magistrat. Durch die ganze Länge der Arena war eine niedrige Mauer (spina) gezogen, an deren beiden Enden je drei Kegelsäulen (metae) sich befanden.
Auf dieser
Mauer befanden sich Säulenstellungen, welche die zur
Kontrolle der Wagenumläufe aufgestellten sieben Delphine
und
Eier
[* 7] trugen, und zahlreicher Schmuck von Obelisken,
Statuen,
Säulen
[* 8] u.s.w. Die
Arena des Cirkus
Maximus
hatte 640 m Länge und 130 m
Breite.
[* 9] Zur Zeit des Vespasian faßte er, nach
Plinius, 250000 Zuschauer; im 4. Jahrh. war die
Zahl der Sitzplätze auf 385000 angewachsen.
In den den Cirkus
umgebenden
Arkaden waren Kramläden errichtet.
Gegenwärtig ist dieser Prachtbau bis auf wenige Überreste verschwunden. (Vgl. über
Darstellungen des Cirkus
Maximus auf Münzen:
[* 10] Friedländer,
Über einige röm.
Medaillons, Berl. 1873.) Nach dem Cirkus
Maximus war der älteste der im Westen des
Kapitols befindliche Cirkus
Flaminius, dessen Gründung auf den Censor Gajus Flaminius
Artikel, die man unter
C vermißt, sind unter K aufzusuchen.
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