Cinnabarite
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s. v. w. Blenden. ^[= # das Zerstören des Augenlichts, war im Altertum eine Strafe, die bei verschiedenen Völkern ...]
Cinnabarite
70 Wörter, 692 Zeichen
Mineralogie und Geologie — Physiographie — Cinnabarite
oder Blenden
Cinnabarite,
s. v. w. Blenden. ^[= # das Zerstören des Augenlichts, war im Altertum eine Strafe, die bei verschiedenen Völkern ...]
(Cinnabarite), Schwefelmetalle, welche mehr oder weniger durchscheinend, glas- oder diamantglänzend und meist von bunter, selten von schwarzer Farbe sind, also nicht- oder nur halbmetallischen Habitus zeigen;
sie sind mild oder wenig spröde, meist weicher als Kalkspat. [* 4]
Hierher gehören namentlich Zinkblende, Manganblende, Antimonblende, Antimon- und Arsensilberblende, Zinnober, [* 5] Realgar und Auripigment. Im Bergbauwesen wird unter Blende nur das Schwefelzink verstanden.
das Zerstören des Augenlichts, war im Altertum eine Strafe, die bei verschiedenen Völkern gegen besondere Verbrecher, wie Tempelräuber, Ehebrecher, Falschmünzer u. dgl., angewendet wurde. Im frühern Mittelalter wurde sie bei den Merowingern, später auch noch von dem hohenstaufenschen Kaiser Heinrich VI. in Italien [* 6] mehrfach angewandt. Im Orient wird sie noch jetzt vollzogen. Die Blendung wird bewerkstelligt entweder durch Vorhalten eines glühenden Metallbeckens (ital. bacino, daher abbacinare), wodurch die Sehkraft nicht ganz vernichtet wird, so daß dem Geblendeten ein Schimmer bleibt, oder durch Zerstörung oder Herausreißung, Ausbrennung u. dgl. des Augapfels.