(spr. tschi-),Giovanni, ital.
Maler, geboren um 1240 zu
Florenz,
[* 2] bildete sich wahrscheinlich nach byzantinischen
Mustern, suchte aber der starren und typischen
Manier derselben entgegenzuarbeiten und wurde so der Begründer der neuern italienischen
Malerei. Von seinen Werken ist nur eins urkundlich beglaubigt, ein Mosaikbild des thronenden
Heilandes
und des
EvangelistenJohannes in der Chornische des
Doms zu
Pisa,
[* 3] welches er 1301 und 1302 im altertümlichen
Stil ausführte.
Dasselbe wurde erst 1321 durch die Hinzufügung einer
Maria von andrer
Hand
[* 4] vollendet. Auf die
AutoritätVasaris werden Cimabue noch
folgende Werke zugeschrieben: dreiMadonnenbilder auf
Goldgrund in
Santa Maria Novella in
Florenz, in der
dortigen
Akademie und im
Louvre zu
Paris
[* 5] und eine
Reihe von Fresken in der Grabeskirche des heiligen
Franz zu
Assisi. Während
seine
Madonnenbilder durch milde
Ruhe und edle
¶
mehr
Feierlichkeit sich ausgezeichnen ^[richtig: auszeichnen], zeigt sich in den Wandbildern bereits das Streben nach Lebhaftigkeit
in Bewegung und Empfindung. Er starb bald nach 1302.
(spr. tschi-),Giovanni, ital. Maler, geb. um 1240 zu Florenz, gest. wahrscheinlich 1302, der letzte und zugleich
größte jener toscan. Maler, welche im 13. Jahrh. durch Anlehnung und Nachahmung der technisch reich ausgebildeten,
aber in Schematismus erstarrten Byzantinischen Kunst (s. d.) die kirchliche Malerei Italiens
[* 9] zu heben trachteten.
Den vonOsten überlieferten Formen hauchte er, unter dem Einfluß der großen religiösen Bewegung seiner Zeit stehend, neues
Leben ein.
Die Empfindung, die in seinen Gestalten lebt, ist von mächtiger Kraft,
[* 10] aber sein Verhältnis zur Natur ist noch kein direktes,
sondern durch die fremde Kunstübung vermitteltes. Erst Giotto, sein Schüler, zugleich aber der Vertreter
einer neuen Richtung, befreit sich vollständig von den Schranken der byzant. Manier. Das berühmteste Werk C.s ist die hoheitvolle
Madonna (etwa 1280) in Sta. Maria novella zu Florenz. In früherer Zeit ist die ähnliche Thronende Madonna in der
Akademie daselbst, später die Madonna in der Unterkirche von SanFrancesco zu Assisi entstanden. Hier hat er auch die von dramat.
Leben erfüllten Wandgemälde im Chor und im Querschiff der Oberkirche sowie einen gekreuzigten Christus in Santa Chiara ausgeführt.
In der Nationalgalerie zu London
[* 11] befindet sich ebenfalls eine Thronende Madonna. 1301 war er mit dem Mosaik
in der Apsis des Doms von Pisa beschäftigt, führte hier selbst aber nur die
[* 12]
Figur des heil.
Johannes aus. –